Wie Gesund sind Barfußschuhe Wirklich? TIPPS für Einsteiger.
Das Tragen von Barfußschuhen ist nicht nur gesund für unsere Füße, sondern kann auch für die gesamte Körperhaltung positiv beeinflussen.
Barfußschuhe – kurz zusammengefasst:
- Zur Unterstützung eines gesunden Gangbildes.
- Stärkung des Fußgewölbes.
- Barfußschuhe fördern ein natürliches Abrollverhalten.
- Wirken sich auf den gesamten Körper positiv aus.
- Barfußschuhe helfen bei der Reduzierung und Vorbeugung von Fußfehlstellungen.
- Zur Vorbeugung von Zehendeformitäten durch ausreichenden Platz.
Was sind Barfußschuhe?
Das Tragen von Barfußschuhen fühlt sich so an, als würde man tatsächlich barfuß laufen. Barfußschuhe sind wie eine Hülle, die die Füße sowohl auf dem Asphalt als auch im Gelände vor Schmutz, Staub, Sand, Steinen und Wurzeln schützt.
Auf vielen Untergründen – vor allem in der Stadt – werden die Füße auch vor Scherben geschützt, weshalb Barfußschuhe in erster Linie das Risiko von Verletzungen senken.
Aushängeschild ist die extreme Flexibilität, die durch die biegsame, dünne Sohle und das elastische Material zustande kommt.
Eine Dämpfung und Sprengung sucht man bei einem Barfußschuh vergeblich, da er auf das Nötigste reduziert wird. Schließlich soll er das Barfußlaufen simulieren, das von vielen Experten vor allem bei Fußfehlstellungen als vorteilhaft erachtet wird.
Wie sehen Barfußschuhe aus?
Einer der größten Vorteile von Barfußschuhen wurde bereits genannt. Barfußschuhe sind mit einer extrem dünnen und äußerst flexiblen Sohle ausgestattet, die sich in alle Richtungen verbiegen lässt.
In Kombination mit dem ebenso dünnen, elastischen Obermaterial lassen Barfußschuhe einen großen Bewegungsspielraum zu. Durch den breiteren Vorfußbereich haben die Zehen besonders viel Platz, was in einem herkömmlichen Schuh oftmals nicht gegeben ist.
Deformitäten sind deshalb keine Seltenheit, da die Zehen aufgrund des Platzmangels buchstäblich zusammengedrückt werden.
Barfußschuhe dienen in erster Linie dem Schutz der Füße – auf Komfort wird hingegen gänzlich verzichtet. Es gibt weder eine Dämpfung, noch wird die Ferse durch eine entsprechende Sprengung verstärkt.
Auch gibt es bei einem Barfußschuh keine Pronationsstützen, wie sie beispielsweise bei einem Stabilitätsschuh zur Aufrichtung des Fußgewölbes üblich sind.
Wie unterscheiden sich Barfußschuhe von normalen Schuhen?
Auf den ersten Blick fällt sofort die Sohle auf, die bei einem Barfußschuh sehr flach und extrem flexibel ist. Herkömmliche Laufschuhe sind oft gedämpft, daneben weisen sie in der Regel eine Sprengung auf.
Straßenschuhe besitzen hingegen eine dicke, starre Sohle, die keine Fußbewegungen zulässt. Außerdem engt das feste Obermaterial den Fuß stark ein.
Dämpfung und Sprengung können jedoch kontraproduktiv für das Gangbild sein, weil den Füßen der Kontakt zum Untergrund fehlt.
Insbesondere die Zehen müssen sich in einem Schuh entfalten können, um den Füßen und dem Körper mehr Stabilität und Sicherheit beim Laufen zu geben. Außerdem tragen sie zu einem besseren Gleichgewicht bei.
Durch eine dicke Sohle oder eine integrierte Dämpfung wird die Ferse meist zuerst aufgesetzt – oft in Verbindung mit einem gestreckten Knie.
Sportler greifen beispielsweise insbesondere auf längeren Strecken gerne auf besser gedämpfte Schuhe zurück, um die Achillessehne und die Wadenmuskulatur zu entlasten. Dadurch können Ermüdungserscheinungen vorgebeugt werden.
Experten halten dagegen: Eine Dämpfung kann die Füße zwar sehr gut abfedern, allerdings sind die Füße von Natur aus mit einer körpereigenen Dämpfung ausgestattet.
Das Fußgewölbe besitzt nämlich ähnliche dämpfende Eigenschaften, die bei einem gut gedämpften Schuh jedoch verloren gehen.
Barfußschuhe brillieren mit Leichtigkeit und sind am Fuß kaum spürbar. Dadurch kann der Fokus auf die Fußarbeit gelegt werden, sodass sie das Barfußgehen sehr gut imitieren können.
Vorteile von Barfußschuhen?
Im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Laufschuh steht die dünne Sohle bei einem Barfußschuh im Vordergrund.
Hier liegt auch der größte Vorteil, da die Füße durch die höhere Belastung auf natürliche Weise gestärkt werden. Während sie in herkömmlichen Schuhen eingeengt und abgefedert werden, übernimmt bei einem Barfußschuh das Fußgewölbe die Dämpfung.
Durch das Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen und Bändern federt der Fuß das Gewicht optimal ab.
In herkömmlichen Schuhen „verkümmern“ die Vorteile der körpereigenen Dämpfung buchstäblich. In einem Barfußschuh finden die Füße ausreichend Platz, um ihre Aufgabe zur Stabilität des gesamten Körpers erfüllen zu können.
Das Fußgewölbe wird aufgrund der dünnen Sohle ganz natürlich gestärkt, was wiederum zur Vorbeugung von Fußfehlstellungen beiträgt.
Die dünne Sohle hat einen weiteren Vorteil: Sie unterstützt die Sensomotorik, sodass Läufer den Untergrund fühlen können. Dies sorgt für mehr Sicherheit beim Laufen – vor allem auf unebenen Untergründen.
Durch die flexible Sohle wird außerdem das Abrollverhalten gefördert, was sich wiederum auf den gesamten Bewegungsapparat positiv auswirken kann.
Viele Menschen leiden beispielsweise unter Senk- oder Plattfüßen – bedingt durch zu feste, einengende Schuhe. Dies kann wiederum zu Haltungsproblemen oder Rückenschmerzen führen.
Sind Barfußschuhe gesund?
Ja – Barfußschuhe sind gesünder für unsere Füße.
Angelehnt an früher, als die Menschen lediglich Leder oder Felle zum Schutz der Füße trugen, sollen Barfußschuhe das normale Gangbild und Abrollverhalten besser unterstützen.
Durch die fehlende Dämpfung und Sprengung werden die Füße wieder mehr gefordert, sodass Barfußschuhe zwangsläufig zu einer Stärkung des Fußgewölbes und der Sehnen, Muskeln und Bänder beitragen.
Herkömmliche Schuhe bewirken eher das Gegenteil. Indem sie die Füße einengen und ihnen jegliche Fähigkeiten der natürlichen Dämpfung nehmen, sind die Füße zwangsläufig auf einen besseren Komfort angewiesen.
Durch eine starke Dämpfung werden sie eher geschwächt, wodurch sie häufig zu Fehlstellungen neigen. Oft ist das Fußgewölbe auf der Innenseite stark abgeflacht – auch besser bekannt als Überpronation, Senk- oder Plattfuß.
Dadurch werden die Sehnen und Bänder auf der Innenseite des Fußgelenkes stark belastet. Überdies kann ein abgesenktes Fußgewölbe die Tendenz zu X-Beinen fördern.
Hier wird das Kniegelenk auf der Außenseite stärker belastet. Durch eine fortwährende Fehlbelastung können die Gelenke auf Dauer Schaden nehmen (Arthrose), daneben können sich Fußfehlstellungen auf den gesamten Körper negativ auswirken.
So werden Rücken-, Nacken- und Kopfschmerzen oft mit einer falschen Fußstellung in Verbindung gebracht.
Schwielen und Druckstellen können ebenfalls eine Folge von falschem Schuhwerk sein. Häufig bilden sie sich im Bereich der Ferse, des Vorfußes und der Zehen.
Zehen weisen nicht selten Deformitäten auf, weil viele Schuhe vorne spitz zulaufen. Barfußschuhe sind gerade vorne breiter gehalten, damit sich die Zehen frei entfalten und ihre Aufgabe als Stabilisator erfüllen können.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Schuhen kommen die Füße mit einem Barfußschuh zuallererst mit dem Ballen (und nicht mit der Ferse) auf.
Dabei werden die Kniegelenke besser gebeugt, was zur Vorbeugung von Fehlstellungen und Gelenkproblemen beiträgt. Durch die kürzeren Schritte und die verstärkte Belastung des Vorfußes können die Füße stärker vom Boden abgedrückt werden.
Dies kann vor allem für Läufer von Vorteil sein, die dadurch ihren Laufstil verbessern und bessere Zeiten laufen können.
Laufschuhe im Test:
Haben Barfußschuhe auch Nachteile für die Gesundheit?
Barfußschuhe haben größtenteils Vorteile. Sie schützen die Füße und unterstützen ein natürliches Abrollverhalten und die verstärkte Belastung des Vorfußes.
Allerdings können sich die Schuhe auch nachteilig auswirken – vor allem dann, wenn die Umstellung zu schnell erfolgt. Mit einem Barfußschuh gleich beim ersten Mal etliche Kilometer zu laufen, ist definitiv der falsche Weg für den Einstieg.
In einem Barfußschuh sind die Füße einer höheren Belastung ausgesetzt, der sie untrainiert oft nicht standhalten können.
Muskuläre Probleme und Schmerzen deuten auf eine Überlastung hin, daneben können andere Überlastungsschäden in Form von Frakturen und Entzündungen nicht ausgeschlossen werden.
Auch können Barfußschuhe bei schweren Fußfehlstellungen von Nachteil sein, da sie die Symptome mitunter verschlimmern können. Hier kann es vorteilhaft sein, die Füße durch entsprechende Einlagen, Pronationsstützen, eine Dämpfung oder Sprengung besser zu stützen.
Umstieg auf Barfußschuhe
Um Überlastungsschäden zu vermeiden, sollten Barfußschuhe anfangs nur kurz getragen werden, um ein Gefühl für die Schuhe zu bekommen.
Die Tragedauer sollte dann schrittweise ausgedehnt werden, um die Füße an die neue Belastung zu gewöhnen. Um auch die Sensomotorik der Füße zu verbessern, ist das Laufen auf verschiedenen Untergründen ratsam.
Bei der Umstellung sollte sich genügend Zeit genommen werden. Sie kann mitunter über Monate erfolgen.
Welche Größe – bei Barfußschuhen?
Die normale Schuhgröße ist beim Kauf nicht immer entscheidend, sie kann jedoch eine gute Orientierung sein. In jedem Fall sollte der Schuh eng am Fuß anliegen, damit die Füße einen optimalen Bodenkontakt haben und im Schuh nicht rutschen.
Die Schuhe sollten in jedem Fall mit Socken anprobiert und getragen werden. Bei dickeren Socken (im Winter) müssen die Barfußschuhe beispielsweise eine Nummer größer gekauft werden.
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Sind Socken für einen Barfußschuh notwendig?
Allein wegen der Hygiene sollten Barfußschuhe immer mit Socken getragen werden – sowohl im Winter als auch im Sommer. Sie dienen als zusätzlicher Puffer und Schutz.
Wie lange halten Barfußschuhe?
Barfußschuhe sind dünner als normale Schuhe. Allerdings zeichnen sie sich durch ein strapazierfähiges Obermaterial und eine widerstandsfähige Sohle aus.
Dass die Sohle dünner ist als bei einem gedämpften Schuh, hat nicht unbedingt eine schnellere Abnutzung der Schuhe zur Folge.
Trotzdem habe ich generell feststellen dürfen, dass die meisten Barfußschuhe aufgrund der dünneren Materialien und der leichten Konstruktion nicht so lange halten wie z.B. robuste Wanderschuhe etc.
Wie sollten Barfußschuhe gepflegt werden?
Barfußschuhe sollten wie jeder andere Schuh gepflegt werden – bei starken Verschmutzungen am besten mit warmem Wasser und einem weichen Schwamm.
Einige Modelle sind wasserdicht. Diese Imprägnierung sollte mit einem geeigneten Spray unbedingt aufrechterhalten werden.
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