Warum Barfußschuhe? 13 VORTEILE (und 4 NACHTEILE)
Barfußschuhe unterstützen die natürliche Bewegung des Fußes, stärken die Fußmuskulatur und können die gesamte Körperhaltung verbessern.
Barfußschuhe – Kurz zusammengefasst
- Das Laufen in Barfußschuhen/Minimalschuhen stärkt die Fußmuskulatur.
- Durch die Rückkehr zum natürlichen Gang wird die Muskulatur am kompletten Körper gestärkt.
- Durch die breite Zehenbox können die Zehen ihre natürliche Stützfunktion wieder viel besser ausführen.
- Ein Hallux valgus kann sich in Barfußschuhen deutlich verbessern bzw. entsteht erst gar nicht.
- Um die Füße nicht zu überfordern, ist es beim erstmaligen Tragen wichtig, die Tragezeit von Barfußschuhen langsam zu steigern.
Die Vorteile von Barfußschuhen:
Das Tragen von Barfußschuhen hat für den ganzen Körper zahlreiche Vorteile. Die wichtigsten lernst du in diesem Beitrag kennen.
1. Die Fußmuskulatur wird gestärkt
Einer der entscheidenden Vorteile bei Barfußschuhen ist die Stärkung der kompletten Fußmuskulatur. In Barfußschuhen sind die Füße deutlich mehr gefordert.
Das liegt daran, dass Barfußschuhe eine flache und extrem dünne Sohle haben.
Im Gegensatz zu “gewöhnlichen” Schuhen haben Sie keine Sprengung und somit einen Nullabsatz. Damit muss vor allem die Muskulatur der Waden mehr arbeiten – der gesamte Fuß wird mehr gefordert.
Das wirkt sich auch auf Sehnen und Bänder aus. Sie profitieren und werden insgesamt stärker. Somit bist du weniger anfällig für Verletzungen.
2. Das Fußgewölbe wird wieder aufgebaut
Was für die Muskulatur gilt, gilt auch für das Fußgewölbe. Das Fußgewölbe ist der Hohlraum, der durch die Anordnung der Fußknochen geschaffen wird. Ist es schwach ausgeprägt, sind oft Rückenbeschwerden die Folge.
In Barfußschuhen wird das Fußgewölbe ganz natürlich gestärkt. In der Folge kann es auch seine natürliche Dämpfungsfunktion wieder besser wahrnehmen.
Es dauert zwar einige Zeit, aber schon nach einigen Wochen konnten in Studien signifikante Verbesserungen nachgewiesen werden.
3. Dein Gang verbessert sich
In Barfußschuhen setzt du flach mit der Ferse auf. Von dort werden die Impulse über das Fersenbein bis zu den Beckenknochen weitergeleitet.
Das ist ein anatomisch wichtiger Vorgang für einen korrekten Gang. Zudem wird durch den „Nullabsatz“ die natürliche Statik deines Körpers nicht gestört.
Außerdem wird der Großteil der Belastung von den Ballen am Vorderfuß wieder zurück zur Ferse geholt. Das ist viel natürlicher und ergonomischer für Füße und Körper.
4. Eine sinnvolle Prophylaxe gegen den Hallux valgus
In normalen Schuhen ist die Zehenbox im vorderen Bereich des Schuhs oft sehr schmal ausgeführt. Ein Negativbeispiel sind spitz zulaufende Highheels für Frauen.
Da werden die Zehen regelrecht eingequetscht. Dadurch kann zum Beispiel ein Hallux valgus entstehen.
Diese Fehlstellung ist oft mit Folgeerkrankungen an den Gelenken verbunden. Der Hallux valgus hat eine genetische Komponente. Zu enge Schuhe können ihn aber mit Sicherheit verstärken.
Barfußschuhe haben von Haus aus eine breite Zehenbox. Darin ist genug Platz, damit sich gerade die große Zehe voll entfalten kann. Das beugt einem Hallux valgus vor oder kann bei der Behandlung helfen.
5. Die Zehen können ihre stabilisierende Funktion voll ausfüllen
Gerade die großen Zehen sind wichtig für einen aufrechten Gang. Sie stabilisieren den Fuß bei jedem Schritt. Das merkst du spätestens, wenn du dir die Zehe gestoßen hast und damit nicht mehr gut auftreten kannst.
Damit die großen Zehen im Alltag diese Funktion erfüllen können, müssen Sie den Platz dafür haben.
Barfußschuhe geben jeder Zehe den Raum, den sie benötigt. Das verbessert ganz automatisch den Gang. Dabei ist es egal, ob du Schuhe mit einer großen Zehenkammer oder Schuhe mit einzelnen Zehenkammern trägst.
6. Die Fußtechnik wird verbessert
In Barfußschuhen hast du ein viel besseres Gefühl für den Untergrund. Das verbessert deine natürliche Propriozeptionsfähigkeit. Das ist die Fähigkeit wahrzunehmen, wo im Raum sich deine Körperteile befinden.
Nach Operationen ist diese Fähigkeit zum Beispiel eingeschränkt. Sie ist jedoch gerade für Sportler wichtig.
In Barfußschuhen erhältst du direkteres Feedback, wenn du auf dem Boden auftrittst. Das führt dazu, dass du zum Beispiel sanfter auf den Boden aufsetzt.
Das wiederum reduziert die Belastung für Sehnen, Bänder und Gelenke. Auch die Koordination wird gestärkt und das ist für viele Sportarten vorteilhaft.
7. Die Füße werden widerstandsfähiger
Einerseits stärken Barfußschuhe die Sensibilität der Füße. Andererseits werden die Füße auch widerstandsfähiger.
Die Lederhaut an den Fußsohlen verdickt sich. Somit wirst du unempfindlicher gegen unebenen Boden oder kleine Steinchen.
8. Barfußschuhe können bei der Behandlung von Fußfehlstellungen helfen
Nur 20 % der Menschen haben eine „normale Fußform“. Der überwiegende Teil der Menschen hat also entweder einen Senkfuß, Plattfuß, Knickfuß oder Spreizfuß.
Orthopäden setzen hier oft auf Einlagen.
Bei einem Senkfuß, Plattfuß oder Spreizfuß kann aber auch das Tragen von Barfußschuhen dabei helfen, diese Fußfehlstellung auszugleichen.
Bei einem Spreizfuß kann es ratsam sein, am Anfang Einlagen in den Schuhen zu tragen. Damit kann sich der Fuß langsam an die neue Belastung gewöhnen.
Beim Plattfuß ist das Fußgewölbe deutlich abgesenkt. Hier können Barfußschuhe genau der richtige Ansatz sein, um das Gewölbe (langsam) wieder aufzubauen.
9. Vorbeugung von Pilzerkrankungen im Fußbereich
In geschlossenen Schuhen sind die Füße oft stundenlang einem warmen und feuchten Klima ausgesetzt. Genau dieses Milieu lieben Pilze und vermehren sich schnell.
Barfußschuhe sind aufgrund Ihres Materials und Aufbaus deutlich luftiger. Damit ist der Luftaustausch gewährleistet. Pilzerkrankungen verschwinden dadurch leichter oder entstehen erst gar nicht.
10. Das körperliche Wohlbefinden wird gestärkt
Der direkte Kontakt der Fußsohle zum Boden kann sich für die Füße anfühlen wie eine Fußreflexzonenmassage. Diese wirkt sich auf das körperliche Wohlbefinden aus.
Schließlich beachten wir unsere Fußsohlen, die eine so wichtige Aufgabe für uns übernehmen, im Alltag viel zu wenig.
11. Das Immunsystem wird gestärkt
Die Sohle von Barfußschuhen ist deutlich dünner als die Sohle von normalen Schuhen. Daher sind deine Füße direkter dem kalten Boden ausgesetzt. Das stärkt auf Dauer dein Immunsystem.
Du bist weniger anfällig für Krankheiten und fühlst dich insgesamt fitter und gesünder. Wenn es dir im Winter zu kalt in den Schuhen sein sollte, kannst du immer noch eine Thermoeinlage nutzen.
12. Barfußschuhe machten dich achtsamer
Der Gang in Barfußschuhen kann sich viel intensiver anfühlen, als wenn du in normalen Schuhen gehst.
Das Gefühl in deinen Füßen wird nicht auf ein Minimum reduzuert, wie das in normalen Schuhen mit ihrer starren Konstruktion oft der Fall ist.
Damit gehst du automatisch achtsamer und nimmst wahr, was unter dir vorgeht. Zudem ist der Gang in Barfußschuhen meist etwas langsamer. Das entschleunigt ungemein.
13. Viele Barfußschuhe sind waschbar
Viele Modelle lassen sich in der Waschmaschine mit einem Feinwaschmittel und bei 30 Grad waschen. Das gilt jedoch nicht für alle Modelle. Achte daher immer auf die Herstellerangabe.
Im Zweifel lassen sich die Schuhe mit einem weichen Lappen und einer Bürste abwaschen.
Laufschuhe im Test:
Die Nachteile von Barfußschuhen:
Bei all den Vorteilen gibt es auch einige Dinge zu beachten, damit das Tragen von Barfußschuhen nicht zum Nachteil wird.
1. Für Einsteiger: Mögliche Überlastung der Muskulatur
Wenn du noch nie Barfußschuhe getragen hast, musst du am Anfang vorsichtig sein. Die minimalistischen Schuhe stützen deinen Fuß nicht so gut wie deine gewohnten Schuhe mit Absätzen und steifem Obermaterial.
Deine Muskulatur ist noch nicht an die erhöhte Belastung gewöhnt. Das kann zu Überlastungen und Verletzungen an Sehnen und Bändern führen.
Unternimm daher am Anfang keine zu großen Touren, sondern fange mit kurzen Spaziergängen an.
2. Weniger Schutz bei Wind und Wetter
Minimalistische Barfußschuhe bieten wenig Schutz gegen Wind und Regen. ABER: Inzwischen gibt es aber zahlreiche Hersteller, die sich dem Problem angenommen haben.
Es gibt wasserabweisende und wasserdichte Barfußschuhe, teilweise sogar als Stiefel. Damit trotzt du Wind und Wetter. Für zusätzlichen Wetterschutz sorgen wasserdichte Socken aus Nylon.
3. Die Optik mit der breiten Zehenbox
Wir sind es gewohnt, dass Schuhe von hinten nach vorne enger werden. Bei Barfußschuhen ist genau das Gegenteil der Fall. Daher stören sich einige Menschen an der Optik der breiten Zehenbox.
Doch genau die ist wichtig, damit die Zehen genug Platz haben und dem Fuß Halt geben können.
4. Geringere Auswahl bei den Modellen
Es ist Fakt, dass bei normalen Schuhen die Auswahl riesig ist. Bei Barfußschuhen ist die Auswahl geringer.
Es gibt inzwischen am Markt aber so tolle Barfußschuhe, die kaum mehr von Alltagsschuhen zu unterscheiden sind. Viele davon machen sogar zum Anzug eine gute Figur.
Für Frauen gibt es Barfußschuhe, die aussehen wie Ballerinas. Sie passen auch gut zu einem Kleid oder Rock. Viele Modelle gibt es nicht mehr nur im klassischen Schwarz, sondern auch in vielen bunten Farben.
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