24 FEHLER am Klettersteig (und wie du sie vermeidest)

Klettersteig Fehler

1. Karabiner nicht mitführen

Bei vielen Abschnitten macht es Sinn, die Karabiner mit einer Hand nach oben hin mitzuführen. 

Dadurch ersparst du dir das ständige Stehenbleiben und Nachziehen der Karabiner und bist effizienter unterwegs. 


2. Ziehen statt Drücken

Ziehe dich nicht mit den Armen hoch, sondern drücke dich aus den Beinen heraus nach oben. 

So kannst du deine Arm- und Schultermuskulatur entlasten und viel Kraft sparen. 


3. Verdrehtes Klettersteigset

Achte darauf, dass sich die Lastarme deines Klettersteigsets nicht verknoten und alles schön übersichtlich bleibt. 

Hänge die Karabiner immer wieder so ein, dass sich mögliche Knoten gleich wieder auflösen. 


4. Die falschen Schuhe

Der ideale Schuh für einen Klettersteig hat eine relativ stabile Sohlenkonstruktion. Das muss auf keinen Fall ein bockharter Bergschuh sein, aber der Schuh sollte auch nicht zu weich sein. 

Gut eignen sich  sogenannte Zustiegsschuhe, aber auch mit leichten Wanderschuhen bist du grundsätzlich  gut ausgerüstet. 

Nicht ideal sind Laufschuhe oder Sneaker und auch nicht alle Trailrunningschuhe sind optimal, weil sich die weiche Sohle zu sehr durchbiegt. 

Das macht präzises Ansteigen schwieriger, sorgt für schlechteren Halt und kostet auf Dauer mehr Kraft, vor allem in der Fußmuskulatur. 

Ich persönlich verwende am Klettersteig nur flache Schuhe, weil ich damit mehr Bewegungsfreiheit im Fußgelenk habe und so die Tritte besser belasten kann. 


Video: Fehler am Klettersteig


5. Rastschlinge falsch befestigt

Die Rastschlinge darf nicht am Klettersteigset befestigt werden, sondern muss an der Anseilschlaufe des Klettergurts befestigt werden. 

Wird die Rastschlaufe falsch angebracht, kann dies den Auslösemechanismus des Bandfalldämpfers unterbinden. 


6. Rastschlinge nicht üben

Egal ob du eine Rastschlinge oder die Kurzhängeschlaufe als Sicherung zum Rasten verwendest…wichtig ist, dass du die Verwendung auch übst. 

Und zwar solange, bis du sie auch in schwierigen und stressigen Situationen schnell und zuverlässig einsetzen kannst. 


7. Rastschlinge zu wenig nutzen

Vor allem in schwierigen Passagen kann die Rastschlinge hilfreich sein, um die Passage in Teilstrecken zu bewältigen. 

Klettere den ersten Teil und wenn du merkst es wird kräftemäßig schon etwas eng… dann häng dich ein, raste und überleg in aller Ruhe wie es weitergeht. 


Klettersteigset Test

Wir haben 17 Sets getestet und die Besten stellen wir im aktuellen Klettersteigset-Test vor.

Klettersteigset Test
Alle Testsieger

8. Nur am Stahlseil hochziehen

Es kommt immer auf das jeweilige Gelände drauf an, aber oft ist es besser, am Fels nach guten Griffen zu suchen, als dass du dich ausschließlich am Stahlseil nach oben ziehst. 


9. Beide Karabiner gleichzeitig umhängen

Um durchgehend gesichert zu sein, muss beim Umhängen immer einer der beiden Karabiner am Seil eingehängt sein. 

Am besten ist es wenn du dir gleich angewöhnst, die Karabiner Gegengleich einzuhängen – das bewahrt dich einerseits davor leichtsinnig zu werden und beide Karabiner gleichzeitig umzuhängen. 

Und andererseits wird das Risiko von unbeabsichtigten Fehlauslösungen auf quasi Null reduziert.


10. Nicht rechtzeitig Überholen lassen

Wenn du merkst, dass hinter dir schnellere Kletterer nachkommen, leite frühzeitig einen kontrollierten Überholvorgang ein. 

Am besten – und sichersten funktioniert das in breiten und möglichst flachen Passagen des Klettersteigs. 

Du musst dich für den Überholvorgang nicht aushängen… stell dich wenn möglich auf die andere Seite des Stahlseils oder sonst einfach so nah wie möglich an das Seil heran. 

Dann kann der Überholende ganz einfach einen Karabiner nach dem Anderen vor dir einhängen und entspannt überholen. 


Klettersteig-Ausrüstung| 7 Dinge die JEDER braucht!

Alles was Du für den Klettersteig brauchst findest Du hier zusammengefasst:


11. Steine lostreten

Steinschlag am Klettersteig ist leider sehr gefährlich. 

Deshalb sollte jeder einzelne Klettersteiggeher alles daran setzen, keine Steine loszutreten. Das erfordert maximale Konzentration vor allem in Passagen, wo viel loses Gestein herumliegt. 

Wenn es aber dann trotzdem mal passieren sollte, dass sich ein Stein löst… Dann ist es wichtig, nachkommende Kletterer mit einem lauten Signal zu warnen. 

Das kann so etwas wie “Achtung Stein” oder auch nur “Stein” sein, das reicht vollkommen aus, um andere Kletter zu warnen. 


12. Falsches Verhalten bei Steinschlag

Beim ersten Anzeichen von Steinschlag… meistens hört man es, nicht nach oben schauen… sondern klein machen und den Körper so nah wie möglich an die Wand bringen. 

Wir wollen so wenig Angriffsfläche wie möglich bieten. Ein Helm ist am Klettersteig sowieso Voraussetzung.  


13. Kein Partnercheck

Wenn ihr gemeinsam unterwegs seid, dann nutzt den Vorteil und kontrolliert euch gegenseitig am Einstieg und überprüft, ob die Ausrüstung richtig und sicher angelegt ist. 

Wenn du allein unterwegs bist, dann schau selbst nochmal bewusst, ob du den Klettergurt richtig angezogen hast, das Klettersteigset richtig eingebunden ist und auch die Rastschlinge korrekt befestigt ist. 


Welche Schuhe für den Klettersteig?
Hoher Schaft oder Halbschuhe?

Beides geht – wir haben getestet!
Die 3 besten Halbschuhe &
Die 3 besten Schuhe mit hohem Schaft.


14. Zu großer Rucksack

Für den Klettersteig möchtest du einen kleinen, kompakten und schlanken Rucksack, der dich auch an engen Stellen nicht behindert. 

Ein 15-20 Liter Rucksack ohne Hüftgurt reicht meist vollkommen aus.  


15. Gebeugte Arme

Gebeugte Arme sind angespannt, beanspruchen viele Muskelgruppen und führen zu schneller Ermüdung. 

Lange Arme sind entspannt, es werden wenige Muskelgruppen beansprucht, so kletterst du ökonomisch und hast gleichzeitig eine bessere Sicht auf mögliche Tritte. 


16. Schwierige Stellen überhastet klettern

Bevor du in eine schwierige Stelle einsteigst, nimm dir eine Minute Zeit und schau dir genau an, wo sich die besten Griffe und Tritte befinden. 

Überleg dir im Vorhinein, wie mit welchem Bewegungsablauf du diese Stelle am effizientesten klettern kannst. 


Klettersteighandschuhe sind eine wahre wohltat für die Handflächen.

Der Test hat gezeigt: günstige Arbeitshandschuhe funktionieren oft besser als teure Markenprodukte. Die 5 besten Klettersteig-Handschuhe.


17. Nur Frontal Klettern

Nicht immer ist das frontale Klettern die optimale Technik. 

Nimm viele verschiedene Bewegungsmuster in dein Repertoire mit auf und versuche es zum Beispiel mal mit Spreizen, Stemmen und Eindrehen. 


18. Zu Spät gestartet

Da am Nachmittag die Gewitterhäufigkeit steigt, heißt das, je später du startest, desto höher ist die Chance, dass dich ein Regenschauer oder ein Gewitter erwischt. 

Vor allem im Herbst wird es schneller wieder Dunkel: Je später du startest, desto weniger Zeitreserven hast du im Fall, wenn mal etwas passieren sollte. 


19. Keine Handschuhe

Das ständige Festhalten am Stahlseil ist für die Haut eine extreme Belastung. Klettersteighandschuhe sind sehr empfehlenswert. 

Das können solche fingerlosen Klettersteighandschuhe sein. 

Aber auch günstige Handschuhe aus dem Baumarkt funktionieren gut… achte aber darauf, dass sie eine griffige Gummibeschichtung haben und gut und eng genug sitzen.


Der richtige Gurt für den Klettersteig 
…ist leicht und lässt sich gut anpassen.

Im Test für Klettersteig-Gurte findest Du die 4 aktuellen Testsieger.


20. Zu wenig Abstand halten

Halte mindestens 2 bis 3 Verankerungen Abstand. Wird der Mindestabstand nicht eingehalten, wird der Vordermann im Falle eines Sturzes direkt auf die nachkommenden Kletterer stürzen. 


21. Blindes vertrauen in Griffe und Tritte

Du befindest dich in natürlichem Gelände: das bedeutet, Griffe und Tritte können locker werden und ausbrechen. 

Klettere aufmerksam und teste suspekt erscheinende Griffe und überprüfe, ob du sie auch wirklich voll belasten kannst. Im Zweifelsfall verwende einen anderen Griff. 


22. Überforderung

Kenne deine Grenzen – und zwar deine physischen und psychischen Grenzen. 

Wo genau dein Limit liegt, kannst du nur durch Erfahrung feststellen. Fang mit leichten Klettersteigen an und steigere dich in kleinen Schritten. 

So wirst du auf eine gesunde Art und Weise feststellen, bei welchem Schwierigkeitsgrad dein persönliches Limit liegt. 


23. Unzureichende Tourenplanung und keine Exit Strategie 

Schau dir die Tour genau an – Bei vielen Klettersteigen sind mehrere Varianten möglich. 

Im Notfall hast du eventuell die Möglichkeit abzukürzen und den Klettersteig frühzeitig zu  verlassen. 

Das ist auch dann ein Vorteil, wenn ein Gewitter aufzieht… denn aufgrund des Stahlseils kann ein Gewitter auf dem Klettersteig lebensgefährlich sein.


24. Klettersteig bei Regen

Auch bei Regen, wenn der Fels feucht ist, erhöht sich die Rutschgefahr um ein Vielfaches und es sollte kein Klettersteig begangen werden. 


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