Welche Kletterschuhe? Die richtige Größe, Form und Vorspannung.

Welche Kletterschuhe wofür

Egal ob Bouldern oder Sportklettern – hier erkläre ich welche Kletterschuhe wofür verwendet werden.
Zusätzlich gibt es für jede Kategorie mehrere Beispiele – für Anfänger & Fortgeschrittene.


Wie findest Du den richtigen Kletterschuh – kurz zusammengefasst

  • Es gibt Anfängerschuhe, Schuhe für Fortgeschrittene und Performance orientierte Kletterschuhe. 
  • Wenn du Anfänger bist – macht ein dementsprechender Kletterschuh absolut Sinn.
  • Frag dich: wo werde ich hauptsächlich Klettern/Bouldern – Indoor oder Outdoor?
  • Für die Wahl der Kletterschuhe sind das Einsatzgebiet, die Beschaffenheit der Tritte  und die Wandneigung entscheidend. 
  • Auch ob du harte oder weiche Schuhe wählen solltest, hängt vom Einsatzgebiet und den Tritten ab. 

Die Wahl der Kletterschuhe

Die 2 wichtigsten Fragen die du dir vor dem Kauf stellen solltest:

  1. Anfänger oder Fortgeschritten – Auf welchem Kletter-Level befindest du dich?
  2. Outdoor oder Indoor – Für welches Haupt-Einsatzgebiet möchtest du die Kletterschuhe verwenden?

Frage #1 – Welches Kletter-Level?

Kletterschuhe werden grundsätzlich in 3 Kategorien eingeteilt: Es gibt Anfängerschuhe, Schuhe für Fortgeschrittene und Performance orientierte Schuhe. 

Anfängerschuhe
Sind insgesamt flacher und komfortabler geschnitten.

Sie haben weniger Vorspannung, eine symmetrische Form, eine flache Zehenbox und sind “relativ” angenehm zu tragen.Speziell für Anfänger ist ein komfortabler Schuh die beste Wahl – es ist wichtig absolut schmerzfrei klettern zu können. 

black-diamond-momentum
Anfänger Kletterschuh

Schuhe für Fortgeschrittene
Werden bereits etwas enger getragen und haben eine aggressive Form und Ausrichtung.

Sie sind je nach Anwendungsgebiet etwas mehr vorgespannt und asymmetrischer geschnitten. Sie sind nicht mehr ganz so komfortabel und die Füße des Trägers sollten bereits an das Tragen von Kletterschuhen gewöhnt sein. 

Vapor Kletterschuh - test
Fortgeschritten / Allround

Performance orientierte Kletterschuhe
Sind noch aggressiver und je nach Einsatzgebiet unterschiedlich aufgebaut.

Das können sehr weiche Schuhe (ohne unterstützende Zwischensohle) sein,  oder ganz harte Kletterschuhe für maximale Präzision sein. Die meisten dieser Schuhe sind Vorgespannt und stark asymmetrisch geformt.  

scarpa kletterschuh furia
Performance Kletterschuh

Frage #2 – Welches Einsatzgebiet? 

Kletterschuhe für Indoor Vs. Outdoor

Indoor Schuhe können generell etwas weicher sein, weil im Vergleich zum Fels, die Tritte in der Halle größer und die Wände oft steiler sind. 

Outdoor sind die Tritte kleiner und die Wände nicht so überhängend – deshalb machen Outdoor, speziell für Anfänger, härtere Schuhe mit mehr Unterstützung Sinn.


1. Indoor Bouldern

Im Vergleich zum Felsklettern, sind die Tritte beim Bouldern relativ groß (nicht immer – aber meistens). Es wird and größeren Tritten und häufig auch auf Reibung, sprich großen Volumen geklettert. 

Die meisten Wände in der Boulderhalle sind leicht bis stark überhängend.
Hier eignen sich Schuhe mit einer eher weichen und biegsamen Sohle. Das müssen nicht immer die weichsten aller Schuhe sein, aber zumindest sollten sie eine halbwegs flexible Sohlenkonstruktion haben. 

boulderhalle klein
Boulderhalle

Beispiele weiche Performance Kletterschuhe die sich gut zum Bouldern eignen:

Theory La Sportiva Bouldern
La Sportiva – Theroy*
Furia S Scarpa Bouldern
Scarpa – Furia S*
black-diamond-shadow
Black Diamond – Shadow*

Ein gutes Beispiel für einen weichen Boulder-Anfängerschuh ist der Veloce von Scarpa. 

Scarpa veloce Boulderschuh Halle test
Veloce – Scarpa*

2.Indoor Klettern

Beim Indoor Klettern gilt ähnliches wie für das Bouldern, meist sind etwas weichere Schuhe im Vorteil, Aber es kommt darauf an, wie die Tritte und die Wandneigung der jeweiligen Routen beschaffen sind. 

Grundsätzlich sind die “idealen” Sportkletterschuhe zwar immer noch recht weich, aber etwas härter und präziser als die ganz weichen Boulderschuhe.

das ist klettern - kletterhalle
  • Ist die Wand senkrecht und die Tritte sind eher klein und “leistig” – dann ist ein härterer und präziser Schuh mit mehr Unterstützung besser geeignet.
  • Hat die Route viele Volumen, größere Tritte und ist vielleicht sogar im Überhang – dann sind etwas weichere Schuhe besser, weil du mehr Gefühl hast und so besser nach den Tritten “greifen” kannst.

Beispiele weiche Performance Kletterschuhe die sich gut zum Indoor Klettern eignen:

drago-lv-damen-kletterschuhe
Scarpa Drago LV*
Solution Comp Kletterschuh test
La Sportiva – Solution Comp*
Mastia Tenaya
Tenaya – Mastia*

Ein gutes Beispiel für einen relativ weichen Kletter-Anfängerschuh ist der Velocity von Scarpa. 

Anfänger Kletterschuh
Scarpa – Velocity*

3. Outdoor Kletterschuh – Übersicht Einsatzgebiete

Neigung, Gesteinsart und Beschaffenheit der Tritte
Den perfekten Kletterschuh gibt es nicht – aber Kletterschuhe haben verschiedene Stärken und Schwächen und lassen sich zumindest grob einteilen. 

Hier findest du einen Überblick in dem ich darauf eingehe, was die Unterschiede sind und welcher Schuh wofür besser geeignet ist:


Senkrechte Kletterei

Härtere Schuhe für mehr Unterstützung beim Stehen auf und Abdrücken von kleinen Tritten. 

Sind die Wände senkrecht mit kleinen Positiven Tritten wie das sowohl auf Kalk als auch oft auf Granit der Fall ist, dann sind präzise Schuhe mit einer etwas härteren Sohle von Vorteil.

Hier geht es oft darum, kleinste Tritte senkrecht nach oben zu belasten. 

Boostic Scarpa Kletterschuh
Senkrechte Wände

Schuhe mit einer härteren Zwischensohle bieten mehr Halt und Unterstützung wenn du dich von den kleinen Tritten abdrückst. Für diese Schuhe wird häufig eine etwas härtere Gummimischung verwendet. 

Beispiele für etwas härtere Schuhe sind:
Scarpa – Vapor oder Boostic
La Sportiva – Katana und Otaki  
eb – Django  
Red Chilli – Magnet
Tenaya – Iati


Überhängende Kletterei an kleinen Tritten

Bestehen Die Tritte zum Großteil aus kleinen Löchern und Leisten wie das an vielen Kalkwänden oder scharfkantigen Konglomerat-Gesteinen häufig der Fall ist, sind sehr präzise Schuhe von Vorteil.

Ein asymmetrischer und aggressiver Schuh mit etwas mehr Unterstützung im vorderen Sohlenbereich, bringt mehr Druck auf kleinste Tritte.

Überhang klettern
Überhang an kleinen Tritten

Die Zehenbox und Leistenform sollte eher spitz zulaufend sein, was den Schuh noch präziser macht und das ansteigen auch in kleinsten Löchern erleichtert. 

Gummi Mischung

Hier finden wir beides, sowohl eine weiche als auch eine härtere Gummimischung sind möglich. Wenn du mehr Kantenstabilität brauchst – dann ist die harte Gummimischung besser – für mehr Grip und Reibung die weiche. 

Beispiele für sehr Präzise Schuhe sind:
Scarpa – Booster und Mago
Tenaya – Mastia  
La Sportiva – Solution  
Red Chilli – Mystix


Überhängende Kletterei an größeren Tritten

Weichere Schuhe mit mehr Vorspannung zum “heranziehen” an die Tritte.  

Sind die Tritte relativ groß und rund, dann ist dort ein weicher Schuh der sich der Struktur anpasst und gut auf Reibung funktioniert von Vorteil. 

Sportklettern
Große Tritte – Überhang

Auf Kalymnos zum Beispiel sind viele Routen stark überhängend, athletisch und mit großen dreidimensionalen Sintern und Tufas versehen.  – die Griffe und Tritte sind häufig “relativ” groß. Ein sensibler und biegsamer Kletterschuh mit einer weichen Gummimischung kann hier helfen.

Beispiele für weiche Schuhe sind:
Scarpa – Drago, Instinct VSR  
La Sportiva – Skwama
Boreal – Synergy
Red Chilli – Voltage


Platte mit positiven Minitritten

Härtere und präzise Schuhe, um möglichst viel Druck auf kleinste Tritte zu übertragen.  

Kleinste positive Tritte auf einer Platte – das schreit förmlich nach Präzision. Dafür eignen sich Schuhe mit harter Sohle, hartem Gummi und asymmetrischer Form.

Perun Klettergebiet Kroatien
Platte

Beispiele für etwas härtere Schuhe sind:
Scarpa – Vapor oder Boostic
La Sportiva – Katana und Otaki
eb – Django  
Red Chilli – Magnet
Tenaya – Mastia


Klettern auf Reibung

Weiche Schuhe mit weicher Gummimischung

Wird viel auf Reibung geklettert wie das oft auf Sandstein (z.B. Fontainebleau) der Fall ist – sind weiche Schuhe mit einer weichen Gummimischung klar im Vorteil.

Die weichen Schuhe sind biegsamer und bringen mehr Sohlenfläche (= mehr Reibung) auf den Fels.

Klettern auf Reibung
Klettern auf Reibung

Welche Kletterschuhe für Mehrseillängen

Für Mehrseillängen sind bequeme Schuhe gefragt. Es gibt nichts schlimmeres als stundenlang in der Wand zu hängen und mit schmerzhaften Schuhen zu klettern.

Natürlich kannst du zwischendurch die Schuhe immer wieder mal ausziehen – aber trotzdem – achte darauf, dass die Schuhe auch über einen langen Zeitraum angenehm zu tragen sind. 

Mehrseillängen klettern nachsteigen
Mehrseillänge

Zusätzlich macht es Sinn wenn die Schuhe etwas härter sind.
Der Härtegrad leitet sich daraus ab, dass die meisten Mehrseillängen-Routen nicht im Überhang sondern an geneigten oder maximal senkrechten Wänden zu finden sind.

Eine härtere Zwischensohle bietet mehr Unterstützung und wird dir dabei helfen, dich auch an langen Klettertouren, noch effizient nach oben hin abzudrücken. 

Beispiele:
Scarpa Majestro 
La Sportiva Mythos


Kletterschuh Test

  • Kleine Tritte
  • Überhang
  • Bouldern
  • Senkrechte Kletterei
  • Anfänger, Könner & Experten
  • etc.

Welche Kletterschuhe für Anfänger

Kletter- oder Boulderschuhe für Anfänger sollten wie alle Kletterschuhe gut passen und vor allem relativ bequem sein.

Während Kletterschuhe für fortgeschrittene oft sehr eng, vorgespannt und aggressiv geschnitten sind, sind Schuhe für Einsteiger eher neutral gehalten. 

Beispiele für Anfängerschuhe mit neutraler Form 

black-diamond-momentum
Black Diamond – Momentum
tarantula la sportiva
La Sportiva – Tarantula
scarpa origin
Scarpa – Origin

4 Vorteile von Anfgänger-Kletterschuhen:

1. Sie sind bequemer.
Ganz wichtiger Punkt – “Anfänger Füße” sind es nicht gewohnt sich über die Zehenspitzen an kleinen Tritten hochzudrücken.

Glaub mir, du willst dir und deinen Füßen (vor allem deinen Zehen) den Einstieg so einfach wie möglich machen. Ein guter Anfängerschuh ist bequem und bietet gleichzeitig ausreichend Präzision und Performance.  

2. Länger Haltbar.
Der Gummi an der Sohle ist meist etwas dicker – was dazu führt, dass sich die Schuhe nicht so schnell abnutzen. 

3. Günstiger
Aufgrund der etwas einfacheren Konstruktion (welche für den Anfänger völlig ausreichend ist) sind Schuhe für Anfänger  fast um die Hälfte günstiger als die High-End Kletterschuhe. 

4. Mehr Unterstützung
Wie bereits erwähnt – beim Klettern wirst du viel Zeit auf deinen Zehenspitzen verbringen – ein “normaler” Fuß ist das nicht gewöhnt. Anfängerschuhe haben eine etwas härtere Zwischensohle, welche zusätzliche Unterstützung bietet, und das Stehen auf den Tritten erleichtert.  

Tipp: Schuhe mit Klettverschluss sind fast immer die bessere Wahl – Einfach anzupassen, Schnell und unkompliziert an- und auszuziehen. 


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Welche Größe bei Kletterschuhen 

Wie eng muss ein Kletterschuh sein?

Passform
Der gesamte Schuh sollte eng sitzen und keine Hohlräume aufweisen weder seitlich, hinten noch vorne. Achte auf Druckstellen und probier verschiedene Größen an.

Auch die Ferse sollte einen guten, festen Sitz haben. Das ist vor allem für Boulderer ein ganz wichtiger Punkt, denn sonst rutscht dir beim Heelhook womöglich der Schuh vom Fuß.

Wie sollen Einsteiger die Größe wählen

Anfängerschuhe sind insgesamt etwas neutraler geschnitten als die High-End Kletterschuhe, sie haben fast keine Vorspannung, die Ferse ist relativ gerade und die Zehenbox ist flacher. 

Nun hast du 2 Möglichkeiten für die Passform deiner Kletterschuhe 


1. Flach
Wenn du empfindliche Füße hast und auf Nummer Sicher gehen willst, kannst du die Schuhe so wählen das sie flach aufliegen – aber sie sollten zumindest so eng sein, dass die Zehen vorne anstehen. 

Diese Art der Passform ist für 90 % aller Einsteiger die beste Wahl.  


2. Leicht Aufgestellt
Wenn der Schuh insgesamt gut passt, dann kannst du versuchen den Schuh noch etwas kleiner wählen und zwar so, dass sich die Zehen vorne minimal aufstellen. Das heißt: das Zehengelenk beugt sich ein klein wenig nach oben. – Das wäre ideal. 

Hier ist es ganz wichtig die richtige Größe zu finden – bei der genau das passiert – Minimal aufgestellt, aber nicht zu viel. 

Leicht aufgestellte Zehen sind deshalb von Vorteil, weil dadurch die Kraftübertragung besser funktioniert. Wenn du mit komplett flachen Zehen einen Tritt belastest, dann biegt sich der Fuß etwas nach unten durch. 

Wenn die Zehen bzw. große Zehe leicht aufgestellt ist – und belastet wird, dann beugt sie sich nicht so stark durch und du kannst mehr druck aufbauen. 


Für die meisten Anfänger sind auch flache Zehen die vorne anstehen vollkommen ok.

Du kannst damit glücklich, zufrieden und vor allem schmerzfrei klettern. Schmerzfreies Ansteigen ist das aller, aller wichtigste – und für Anfänger sollten enge, aber vor allem komfortable Schuhe oberste Priorität sein. 


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Was passiert wenn die Schuhe zu klein sind?

Das Schlimmste was dir passieren kann, sind zu enge Kletter-Schuhe.

Du wirst vor lauter Schmerzen deine Zehen nicht mehr richtig belasten können. Das bedeutet, du wirst entweder gar nicht mehr klettern können, oder dir eine Schonhaltung angewöhnen – was schlussendlich zu einer schlechten Klettertechnik führt. 


Was passiert wenn die Schuhe zu groß sind?

Du wirst auf kleinen Tritten nicht genügend halt finden. Weil sich der Gummi im Zehenbereich beim Ansteigen nach oben biegt und du so vom Tritt abrutschen wirst. 

Der beste Weg um den passenden Schuh zu finden, ist es so viele verschiedenen Schuhe wie möglich anzuprobieren. Wenn du das machst ,dann teste die Schuhe auch – und achte wie sie sich beim ansteigen von kleineren Tritten anfühlen.

In vielen Shops gibt es die Möglichkeit die Schuhe an einer kleinen Kletterwand zu testen. Wenn du online bestellst, dann teste die Schuhe an einer Kante oder Treppenstufe.  

Neben der Größe ist auch noch die Form des Kletterschuhes entscheidend

Jeder Kletterschuh ist etwas anders geschnitten sie haben unterschiedliche Leistenform und Volumen.

Manche Schuhe werden dir auf Anhieb besser passen als andere – entscheide dich für jene Schuhe die mit deiner Fußform harmonieren und dir von Anfang an schon gut passen.  

Einteilung Kletterschuhe Scarpa
Einteilung von Scarpa Kletterschuhen

Wie Eng – Kletterschuhe für Fortgeschrittene? 

Das klassische zweite Paar Kletterschuhe hat bereits eine stärkere Vorspannung und eine mittelhohe Zehenbox. Allein die etwas aggressivere Form dieser Schuhe deutet schon darauf hin, dass diese Schuhe mit leicht aufgestellten Zehen getragen werden sollten. 

Auch hier würde ich empfehlen übertreib es nicht, und wähle die Schuhe nicht zu klein – denn meistens sind es nicht die ersten Paar Kletterschuhe die zu klein gekauft werden, sondern das zweite Paar. 

Kletterschuhe Bouldern Klettern
Kletterschuhe im Test

Je mehr Vorspannung desto besser?

Nein – ein stark vorgespannter Schuh ist nicht automatisch besser als ein Schuh mit wenig Vorspannung. Jeder Schuh hat seine Stärken und Schwächen – und nicht überall ist ein Schuh mit starker Vorspannung ideal.

An senkrechten Felswänden mit positiven Tritten wird ein moderat Vorgespannter Schuh mit einer härteren Sohle grundsätzlich besser funktionieren. Wohingegen ein stärker vorgespannter Schuh mit einer etwas weicheren Sohle im Überhang und in der Halle Vorteile hat. 

Dein Kletterstil macht einen Unterschied. 
Bist du ein sehr kontrollierter und präziser Kletterer der eher langsam und sehr genau klettert, dann wirst du vermutlich zu einem etwas härteren Schuh mit mehr Präzision tendieren. 

Wenn du eher schnell und mit etwas mehr Risiko kletterst, dann kann es gut sein, dass du dich in weichen Kletterschuhen etwas wohler fühlst. 

All diese Dinge spielen mit eine Rolle und machen es fast unmöglich einen einzigen Schuh zu finden der alles kann. Am besten du hast immer zwei Paar Kletterschuhe in deiner Tasche – einen etwas weicheren und einen härteren. 


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Aufbau und Unterschiede von Kletterschuhen 

Hier die kurze Übersicht 

  1. Vorspannung – es gibt gebogene und gerade Schuhe
  2. Zehenbox – flache Zehenbox für flache Zehen – hohe Zehenbox für aufgestellte Zehen. 
  3. Der Härtegrad – es gibt weiche, mittelharte und harte Schuhe
  4. Es gibt symmetrisch und asymmetrisch geschnittene Schuhe
  5. Der Gummi unterscheidet sich in Diicke und in der verwendeten Gummimischung
  6. Verschlusssystem – Es gibt Klettverschluss , Schnürung, oder Slipper
  7. Das Obermaterial – Hier unterscheiden wir zwischen Leder und Kunstfaser. 
  8. Ferse und Toepad – Manche haben ein Toepad andere nicht – auch was die Fersenkonsturktion betrifft gibt es unterschiede.

1. Vorspannung
Als Vorspannung wird die Krümmung der Kletterschuhe bezeichnet – Sie dient dazu, den Fuß in eine gekrümmte also vorgespannte Haltung zu bringen. So wird noch mehr Druck nach vorne auf die Zehen verlagert. Zusätzlich hilft die Vorspannung um im Überhang nach Tritten zu “greifen”. 


2. Zehenbox
Sie unterscheidet sich sowohl in der Breite als auch in der Höhe. Es gibt flache, mittelhohe und hohe Zehenboxen.

Ein Schuh mit flacher Zehenbox ist darauf ausgelegt, dass die Zehen flach oder nur leicht aufgestellt in der Zehenbox liegen. Schuhe dieser Art findest du vor allem in Anfängermodellen.  

Die Mittelhohe Zehenbox findet du in Schuhen für fortgeschrittene und in den gängigsten Allroundschuhen. Hier ist etwas mehr Platz nach oben und die Zehen können je nach Fußform bereits etwas mehr aufgestellt werden. 

Die Hohe Zehenbox findest du bei aggressiven sehr präzisen und meist stark vorgespannten Kletterschuhen. Hier ist der Schuh darauf ausgelegt in mit aufgestellten Zehen zu tragen. Wie weit die Zehen aufgestellt sind hängt stark von der jeweilig Fußform und vom Kletterer selbst ab. 


3. Harte oder weiche Kletterschuhe?
Wie weich oder hart der Schuh ist, entscheidet sich hauptsächlich durch die Sohlenkonstruktion bzw. die Zwischensohle. Harte Schuhe bieten mehr Präzision und Unterstützung wohingegen weiche Schuhe mehr Gefühl und Bewegungsfreiheit erlauben. 


4. Asymmetrie
Straßenschuhe sind symmetrisch – Kletterschuhe nicht immer. Während Anfängerschuhe noch relativ symmetrisch und daher noch relativ bequem sind, haben mache der aggressiveren Modelle eins stark asymmetrische Leistenform. 

Diese Asymmetrische Ausrichtung sorgt dafür, dass der Fuß in Richtung der Großen Zehe verdreht wird – um so noch mehr Druck auf kleinste Tritte zu ermöglichen. Alle Zehen funktionieren dann wie ein einzelne große Zehe – die natürlich noch mehr Druck aufbauen kann. 


5. Gummi-Mischung
Je dünner der Sohlengummi ist, desto mehr Gefühl wirst du im Schuh haben. Das heißt, je weniger Gummi zwischen dir und dem Tritt ist, desto mehr wirst du die kleinen Unebenheiten und Feinheiten spüren können. Der Nachteil der dünne Gummi hat eine deutlich kürzere Lebensdauer. 

Je dicker der Sohlengummi, desto besser ist die Kantenstabilität und die Lebensdauer. Dafür ist der Schuh nicht so sensibel. 

Die Dicke des Gummis variiert je nach Kletterschuh zwischen 5 und 3,5 mm


6. Verschluss System
Es gibt 3 Verschlusssysteme: Klettverschluss, Schnürung, und Slipper. 

Für 90 % aller Kletterer und Boulderer ist der Klettverschluss die beste Wahl. 

Einfach, unkompliziert, schnell angezogen und wieder ausgezogen und dabei trotzdem gute Anpassungsmöglichkeiten und ein guter Halt. 


7. Ferse und Toepad
Vor allem Boulderer sollten auf einen festen Fersensitz achten. Heelhooks sind keine Seltenheit und eine gute sitzende Ferse ein absolutes muss. 

Die meisten Schuhe verfügen über ein Toepad – manche sind größer manche sind kleiner. Sie schützen den Schuh vor Abrieb und verbessern den Grip beim Toehook.


8. Das OberMaterial
Es gibt grundsätzlich 3 Materialien die für Kletterschuhe verwendet werden. Das sind Leder, Kunstfaser und Textil Varianten (Knit). 

Leder ist geruchsneutraler und dehnt sich mehr als die Kunstfaser Varianten. Das heißt bei einem Schuh mit einem hohen Lederanteil musst du damit rechnen, dass er sich im laufe der Zeit etwas ausweiten wird. 

Bei einem Schuh mit hohem Kunstfaseranteil ist das nicht der Fall. Das heißt der Schuh sollte von Anfang an gut passen denn er wird sich auch im Laufe der Zeit nicht sonderlich ausweiten.


Damen oder Herren Kletterschuhe

Die Damenversion ist meist etwas enger und flacher geschnitten. Das heißt sie sind für schmalere Füße ausgelegt. Zusätzlich ist auch die Ferse ist etwas enger geschnitten. 

Grundsätzlich sind Füße einfach nur Füße – egal ob Mann oder Frau. Es ist also vollkommen egal ob du dich für ein Damenmodell oder ein Herrenmodell entscheidest. Wichtig ist nur eins – die Passform.