Wanderausrüstung Anfänger | 11 Dinge, die jeder braucht
Ein Überblick über die wichtigste Wander Ausrüstung und ihre besonderen Funktionen.
Standard Ausrüstung für Anfänger (und Fortgeschrittene):
Gute Wanderschuhe
Wandersocken
Die richtige Kleidung zum Wandern
Regenschutz
Rucksack
Erste Hilfe Set
Geladenes Handy (inkl. App zur Orientierung)
Trinkflasche + Snacks
Sonnenschutz + Sonnenbrille
Bargeld
Stirnlampe
Optionale Wander-Ausrüstung:
Wanderstöcke
Sitzkissen
Grödel und Gamaschen (Winter/Gletscher)
Wanderausrüstung für Anfänger
1. Wanderschuhe
Für festen Halt und Trittsicherheit
Wenn du öfter wandern möchtest, ist ein gutes Paar Wanderschuhe der erste Ausrüstungsgegenstand, über den du nachdenken solltest.
Besseren Grip mit Wanderschuhen
Leichte, flache Wanderungen kannst du noch in Turnschuhen bewältigen.
In steileren oder unwegsamen Gelände sind Wanderschuhe eindeutig die bessere Wahl. Sie geben Halt, sorgen für Trittsicherheit und aufgrund der dicken Sohle machen dir Unebenheiten im Weg weniger aus.
Niedriger oder hoher Schaft?
Wanderschuhe gibt es in verschiedenen Höhen: vom Low-Cut-Halbschuh mit niedrigem Schaft bis zum richtigen Wanderstiefel.
Je höher die Schuhe sind, desto mehr Halt bieten sie gegen Umknicken, desto schwerer sind sie aber auch.
Gute Sohle
Mit guten Wanderschuhen hast du guten Gripp und kommst auch bei nassen Wegen nicht so leicht ins Rutschen. Denn sie verfügen über eine profilierte Sohle.
Vor der ersten größeren Tour ist es wichtig, dass du die Wanderschuhe gut einträgst, damit du mit den neuen Schuhen keine Blasen riskierst.
Material Wanderschuhe
Wanderschuhe können aus Leder, synthetischen Materialien oder einem Mix bestehen. Die größten Vorteile von Leder sind die lange Haltbarkeit und die Dehnbarkeit.
Allerdings müssen Lederschuhe regelmäßig gewachst und gefettet werden. Und wenn sie einmal nass sind, trocknen sie langsamer, als Schuhe aus Synthetik.
- Welche Kategorie (A, B, C oder gar D??)
- Wasserdicht oder wasserabweisend?
- Hoch oder Halbhoch?
2. Wandersocken
In gute Wanderschuhe gehören auch spezielle Wandersocken. Wandersocken sind dicker als normale Socken und speziell gepolstert.
Sie bestehen aus einem durchlässigen und atmungsaktiven Material, damit deine Füße nicht ins Schwitzen kommen.
Außerdem trocknen Wandersocken schneller, wenn sie nass geworden sind. Das ist ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Baumwollsocken.
Die Socken bleiben trockener – was wiederum die Wahrscheinlichkeit von Blasen stark reduziert.
Durch ihr Material sind die Wandersocken auch nicht so anfällig für Gerüche – vor allem, wenn es sich um Socken aus Merinowolle handelt. Diese halten deine Füße auch dann noch warm, wenn sie etwas feucht sind.
3. Kleidung zum Wandern
Video:
Gute und funktionelle Kleidung trägt ihren Teil zu einer gelungenen Wandertour bei. Natürlich ist es möglich, in einem einfachen Baumwollshirt und einer Jeans zu wandern.
Darin kommst du aber schnell ins Schwitzen und fühlst dich unwohl. Wanderbekleidung hingegen ist atmungsaktiv und transportiert deinen Schweiß ab.
Funktionskleidung ist luftig und klebt nicht, wie ein nasser Sack, wenn du geschwitzt hast. Welche Kleidung du wählst ist abhängig von der Jahreszeit und den aktuellen Bedingungen. Sie reicht von luftig-leichten Materialien im Hochsommer bis zu gefütterter Wanderkleidung für die Winterwanderung.
Das Zwiebelprinzip
- Gerade in der kälteren Jahreszeit ist das Zwiebelprinzip beim Wandern wichtig.
- Das bedeutet, dass du mehrere aufeinander abgestimmte Kleidungsschichten trägst.
Die erste Schicht ist der sogenannte Base Layer.
Das kann ein kurzes Funktionsshirt, ein Shirt aus Merinowolle oder Funktionsunterwäsche sein.
Kleidung aus Merinowolle ist zwar teuer, aber sie erfüllt viele Funktionen. Die Textilien sind atmungsaktiv, geruchsneutral und wärmen auch noch, wenn sie selbst feucht sind.
Die zweite Schicht (Mid Layer) ist eine leichte Jacke, zum Beispiel eine Softshelljacke oder ein Kleidungsstück aus Fleece.
Je nach Temperatur und Jahreszeit ist zum Beispile auch ein Long-Sleeve-Shirt ist denkbar
Und wenn es nötig ist, kommt darüber eine Wetterschutzschicht aus Hardshell (Shell Layer).
Kleidung aus Hardshell ist wind- und wasserabweisend und hält auch bei nassen Bedingungen zuverlässig trocken.
Eine Hardshelljacke hat den Vorteil, dass sie atmungsaktiv ist und du mit ihr nicht ins Schwitzen kommst.
Natürlich musst du nicht auf eine Wandertour verzichten, nur weil du keine 300-Euro-Hardshelljacke hast. Aber wenn du öfter und bei Wind und Wetter unterwegs bist, macht sich die Ausrüstung schnell bezahlt. Bei richtiger Pflege sind die Produkte sehr langlebig und du kannst sie viele Jahre tragen.
Ein Wechselshirt gehört in jeden Rucksack
Wandershirts bestehen entweder aus Merinowolle oder synthetischen Materialien.
T-Shirts aus Merinowolle sind besonders atmungsaktiv und halten dich auch trocken, wenn du schwitzt. Außerdem sind die geruchsregulierend und müffeln nicht so schnell.
Wandershirts aus Synthetik haben einen kühlenden Effekt und trocknen extrem schnell. Allerdings riechen T-Shirts aus Synthetik sehr schnell nach Schweiß
Bei jeder Wanderung gehört ein Wechselshirt ins Gepäck.
Auch wenn moderne Rucksäcke heute ein atmungsaktives Tragesystem mit weggebogenem Rücken haben, ist dein Rücken oft ziemlich nass, wenn du oben ankommst.
Damit du dir keine Erkältung einfängst, empfehlen wir das T-Shirt zu wechseln.
Die richtige Wanderhose
Eine funktionelle Wanderhose besteht zum Beispiel aus Softshell oder aus einem Mischgewebe (Baumwolle und synthetische Materialien).
Eine Wanderhose ermöglicht dir die maximale Bewegungsfreiheit, ist atmungsaktiv und hält – je nach Material – auch Wind und Regen ab.
Im Sommer kann es fein sein, wenn die Beine der Hose abzippbar sind oder wenn sie sich nach oben aufrollen lassen. Für optimalen Wetterschutz empfiehlt sich zusätzlich eine Hardshellhose.
Sonnenschutz
Bei empfindlichen Menschen gehören zur richtigen Wanderbekleidung auch ein Wanderhut, eine Kappe oder ein praktisches Multifunktionstuch, um den Kopf vor der Sonne zu schützen.
Handschuhe für die kalte Jahreszeit
Je nach Jahreszeit kann ein Paar dünne Handschuhe deine Ausrüstung ergänzen. Die Hände kühlen beim Wandern in der kalten Jahreszeit besonders schnell aus, da vor allem die Beine und der Rumpf durchblutet werden.
4. Regenschutz
Vom Trekkingschirm bis zur funktionellen Hardshelljacke
Auch wenn der Wetterbericht keinen Regen angesagt hat, Regenschutz gehört immer ins Gepäck. In den Bergen kann sich das Wetter schneller ändern als im Tal. Um dich vor Regen zu schützen gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Die klassische Regenjacke
Die klassische Regenjacke lässt bei entsprechender Wassersäule keine Feuchtigkeit durch. Zum Wandern werden Regenjacken mit einer Wassersäule von mindestens 10.000 mm empfohlen.
Eine Hardshelljacke
Die effektivste, aber auch teuerste, Möglichkeit, um dich vor Regen zu schützen, ist Regenkleidung aus Hardshell. Es gibt Jacken und Hosen aus Hardshell. Sie sind zwar teurer als herkömmliche Regenkleidung, sind aber atmungsaktiv.
Durch ihre durchlässige Membran leiten sie die Feuchtigkeit, die durch das Schwitzen entsteht, nach außen. Regenkleidung aus Hardshell muss von Zeit zu Zeit neu imprägniert werden.
Regenponcho
Auch ein Regenponcho ist eine Möglichkeit sich vor Regen zu schützen. Bei den großen Modellen passt du samt deinem Rucksack unter den Poncho und wirst nicht nass.
Tipp: Achte beim Kauf von Regenkleidung immer darauf, dass sie so weit ist, dass du sie über die anderen Schichten überziehen kannst.
Trekkingschirm
Es gibt spezielle Regenschirme für Wanderer. Diese Trekking- oder Wanderschirme schützen dich zuverlässig vor Regen.
Manche Modelle lassen sich sogar mit einem Clip am Rucksack befestigen, sodass du deine Hände frei hast.
Die Schirme lassen sich platzsparend verstauen, wenn man sie nicht benötigt. Dennoch trägt man ihr Gewicht immer mit.
5. Der richtige Rucksack
Für Tagestouren haben sich Wanderrucksäcke mit einem Volumen zwischen 15 und 25 Liter etabliert.
Darin kannst du Regen- bzw. Sonnenschutz, Proviant, Wasser, dein Erste-Hilfe-Set und andere nützliche Dinge für unterwegs verstauen.
Ein guter Wanderrucksack verfügt über einen gepolsterten, aber dennoch atmungsaktiven Rücken.
Außerdem sind die Rucksäcke mit einem Tragesystem ausgestattet, das dir auch auf längeren Touren keine Rückenschmerzen bereit.
Wanderrucksäcke haben auch einen Brustgurt für zusätzliche Stabilität und viele Modelle haben auch eine fest vernähte, integrierte Regenhülle.
Die kannst du bei Regen einfach über den Rucksack ziehen, damit der Inhalt trocken bleibt.
Rucksäcke gibt es in unterschiedlichen Längen und können daher der Länge des eigenen Rückens angepasst werden.
- Ein spezieller Wanderrucksack ist aufgrund des speziell geformten Rückens und des Tragesystems eine gute Investition.
- Alltagsrucksäcke haben diese Features nicht und können daher schnell zu Rückenbeschwerden führen und fühlen sich auf Dauer unangenehm am Rücken an.
Für Damen gibt es übrigens Modelle, die perfekt an die weibliche Anatomie angepasst sind, zum Beispiel mit schmaleren Schultern und besonderen Verstärkungen im empfindlichen Brustbereich.
Wanderrucksack Test
(20 – 30L)
- Leichte Wanderrucksäcke
- Die Top 12
Trekkingrucksack Test
40 -60 L
- Fokus auf LEICHTE Trekkingrucksäcke
- Tragesystem bis 15 kg
- Optimal für Weitwandern, Trekking, Hüttentour…
6. Erste-Hilfe-Set + Blasenpflaster
Ein Erste-Hilfe-Set gehört auch bei einer kleinen Tour ins Gepäck. Zum Inhalt gehören sterile Wundverbände und vor allem Blasenpflaster. Diese können so manche Tour retten.
Ebenso gehören Wundkompressen, Mullbinden, Handschuhe und eine kleine Schere ins Erste-Hilfe-Set. Auch eine Packung Taschentücher ist nie verkehrt.
7. Geladenes Handy
Um dich unterwegs zu orientieren und um Fotos machen zu können, solltest du ein geladenes Handy dabeihaben.
Wenn dein Akku schon älter ist, empfiehlt es sich zusätzlich eine geladene Powerbank einzupacken. Gerade, wenn du mit dem Handy navigierst, braucht das ständige Suchen nach dem Signal sehr viel Akkuleistung.
Zur Navigation eigenen sich die praktischen Apps des Alpenvereins oder von Outdooractive. Da du unterwegs nicht immer Internetempfang hast, lade dir die Wanderkarten für den Offline-Modus am besten vorher herunter.
Laufschuhe im Test:
8. Wasser und Verpflegung
Beim Wandern kommst du ordentlich ins Schwitzen. Um nicht zu dehydrieren und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, empfehlen wir mindestens 1,5 Liter Wasser auf die Wanderung mitzunehmen.
An heißen Sommertagen benötigst du sogar noch mehr, vor allem wenn es unterwegs keine Möglichkeit zur Einkehr gibt.
Ob du lieber eine Trinkflasche oder eine Trinkblase oder sogar beides mitnimmst, ist Geschmackssache. Der große Vorteil der Trinkblase ist, dass du trinken kannst, ohne eine Pause zu machen und den Rucksack abzusetzen.
Neben ausreichend Wasser gehört auch immer Verpflegung in den Rucksack. Praktisch und gesund sind Müsliriegel ohne zugesetzten Zucker, Nüsse oder Obst.
Wenn du zu Krämpfen neigst, packe dir am besten auch Magnesium ein. Magnesium gibt es in Tablettenform oder in Pulverform (Magensiumsticks) für unterwegs.
9. Sonnenschutz
Gerade im Sommer ist eine Kopfbedeckung und eine Sonnencreme wichtig, um dich vor den schädlichen UV-Strahlen zu schützen.
Die Sonne in höheren Lagen ist deutlich aggressiver als unten im Tal, daher verwende mindestens Lichtschutzfaktor 30.
Neben der Sonnencreme solltest du auch an einen Sonnenschutz für die Lippen denken, denn auch sie sind empfindlich und sollten in höheren Lagen besonders geschützt werden.
Sonnenbrille mit UV 400
Auch eine Sonnenbrille gehört im Sommer in dein Gepäck. Lege dir keine Billigbrille zu, sondern eine gute Brille mit einem hohen Lichtschutzfaktor (Kennzeichnung: UV 400).
Bei Wanderungen entlang von schneebedeckten Gletschern empfiehlt es sich, eine spezielle Gletscherbrille mit Schutzklasse 4 zu tragen. Die Reflexion des Schnees kann empfindlichen Augen sonst sehr zusetzen.
10 Bargeld – für die Hütte
Gerade wenn eine Hütte das Ziel eurer Wanderung ist oder du unterwegs einkehren willst, ist Bargeld wichtig. Viele Hütten im Alpenraum akzeptieren keine Kartenzahlungen.
11. Stirnlampe / Taschenlampe
Eine Stirnlampe oder eine kleine Taschenlampe gehören im Rahmen der Notfallausrüstung ebenfalls ins Gepäck. Falls die Wanderung länger dauert, als geplant, kann euch eine Stirnlampe beim Abstieg im Dunkeln wertvolle Dienste leisten.
Bei einem Notfall kann das Licht der Lampe den Helfern den Weg zu euch deutlich erleichtern, wenn ihr Lichtsignale abgeben könnt.
- Gute Leuchtkraft
- Starker Akku
- Kurze Ladezeit
- Geringes Gewicht
Optionale Wander Ausrüstung
Wanderstöcke
Wanderstöcke sind Geschmackssache. Während manche Wanderer darauf schwören und keine Tour ohne ihre geliebten Stöcke machen, würden andere Wanderer nie einen Wanderstock anrühren.
Wanderstöcke gehören unserer Meinung nach nicht zur Standardausrüstung, können aber hilfreich sein. Wanderstöcke können dich stabilisieren und dir Halt geben. Gerade beim Abstieg nutzen viele Menschen Wanderstöcke, um die Knie und die Muskulatur zu entlasten.
Die Stöcke lassen sich klein zusammenfalten oder schieben und sich leicht außen am Rucksack befestigen, wenn du sie nicht benötigst.
Wenn du Wanderstöcke verwendest, ist es wichtig, dass du auch ab und zu eine Wanderung ohne Wanderstöcke machst. Das ist wichtig, um deinen Sinn für das Gleichgewicht im Gelände nicht zu verlieren.
- Teleskopstöcke
- Faltstöcke
- Carbon und Aluminium
Sitzkissen – praktisch in der Pause
Wenn du während der Wanderung eine Pause machst, kann ein kleines Sitzkissen eine feine Sache sein, um dich vor Feuchtigkeit und Kälte zu schützen. Manche Wanderrucksäcke haben sogar ein integriertes Sitzkissen, das sich anschließend platzsparend wieder im Rucksack verstauen lässt.
Spezielle Ausrüstung (Winter / Gletscher)
Je nach Jahreszeit können auch Grödel oder Gamaschen hilfreich sein.
Grödel sind die einfachste Form von Steigeisen und praktisch, wenn du eisige Stellen überqueren musst. Sie lassen sich einfach an jedem Wanderschuh befestigen und geben dir im eisigen Gelände ausreichend Halt.
Gamaschen ziehst du über Hose und Schuhe. Sie schützen dich davor, dass Schnee in deine Schuhe gelangt, wenn du zum Beispiel ein Schneefeld queren musst.
Klettersteig-Ausrüstung| 7 Dinge die JEDER braucht!
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