Vergleich & Unterschiede | Zelt, Hängematte, Biwak oder Tarp? 

Zelt, Tarp, Hängematte, Biwak unterschiede

Im Vergleich findest du folgende 6 Schlafsysteme für eine Übernachtung im Freien:

  1. Zelt
  2. Hängematte
  3. Biwakzelt
  4. Tarp
  5. Biwaksack
  6. Moskitonetz

In diesem Video  gehe auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Schlafsysteme ein:

Video

Für den Vergleich habe ich mir folgende Punkte genauer angeschaut:  

  • Gewicht Packmaß
  • Aufbau / Handhabung
  • Wetterschutz / Insektenschutz
  • Komfort / Vielseitigkeit
  • Legalität 

Aufbau / Handhabung: Zelt

Ein Zelt ist grundsätzlich unkompliziert, einfach und schnell aufgebaut. 

Voraussetzung ist immer eine relativ flache Liegefläche, die auch groß genug ist, um das Zelt ordentlich abzuspannen. 

Bei einem Doppelwandigem Zelt wird zuerst das Innenzelt aufgebaut und dann dann die wasserdichte Plane drüber geworfen – bei Regen kannst du auch zuerst die Plane aufbauen und dann das Innenzelt einhängen. 

Zusätzlich wird das Zelt dann mit ein paar Heringen abgespannt und es kann auch von ungeübten Personen in ein paar Minuten aufgebaut werden. 


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Aufbau / Handhabung: Hängematte

Eine Hängematte ist, was den Aufbau betrifft, deutlich komplexer als ein Zelt, und Voraussetzung sind immer zwei Bäume oder andere Befestigungspunkte. 

Während jede Person problemlos ein Zelt aufbauen kann… sind für den Aufbau einer Hängematte ein paar Dinge wie z.B der Aufhängewinkel und die richtige Spannung zu beachten. 

Bei Schlechtwetter muss zusätzlich ein Tarp verwendet werden, was den Aufbau noch etwas komplexer gestaltet. Auch das Anbringen eines Underquillts hat so seine Tücken und sollte vorher etwas geübt werden. 

Wenn du das ein paar mal gemacht hast, ist das natürlich kein Problem mehr, aber als Anfänger ist der Aufbau nicht so einfach wie bei den anderen Schlafsystemen. 

Der große Vorteil der Hängematte… du brauchst keine gerade Liegefläche und kannst auch in steilem und schrägem Gelände deine Hängematte aufbauen. 

Auch nasser Boden oder sumpfige Stellen sind mit einer Hängematte kein Problem… solange eben ein paar Bäume rumstehen. 


Aufbau / Handhabung: Biwakzelt

Ein Biwakzelt ist ähnlich wie ein Zelt sehr einfach und schnell aufgebaut, auspacken, Gestänge rein, vielleicht noch an 

 zwei Punkte abspannen und fertig. 

Voraussetzung ist auch hier eine gerade Liegefläche. 

Der Vorteil im Vergleich zum Zelt – die benötigte Liegefläche ist beim Biwakzelt meist etwas kleiner. 


Aufbau / Handhabung: Tarp

Für den Tarpaufbau brauchst du Befestigungspunkte meist in Form von Bäumen. Sind keine Bäume vorhanden, kannst du ein Trapp auch mit Trekkingstöcken aufspannen – was dann aber bei starkem Wind etwas problematisch sein kann. 

Ein halbwegs windstabiles Tarp aufzubauen, ist nicht ganz einfach und es sind auf jeden Fall etwas Know How und Übung erforderlich.

Zusätzlich zum Tarp macht eine Plane als Unterlage Sinn – vor allem bei Regen und feuchtem Boden kann es sonst schnell unangenehm werden. 

Bei anhaltendem Regen darfst du zusätzlich  darauf achten, wohin das Wasser abfließt , du möchtest auf jeden Fall vermeiden, dass du direkt in der Fließbewegung des Wassers liegst.  


Aufbau / Handhabung: Biwaksack 

Ein Biwaksack wird gar nicht aufgebaut, sondern einfach ausgepackt und hingelegt. In den Biwaksack kommt dann direkt die Isomatte rein. Zusätzlich kann natürlich auch noch eine leichte Plane als Unterlage verwendet werden. 

Auch hier hast du den Vorteil, dass du keine große Liegefläche brauchst. So ein Biwaksack macht zum Beispiel dann Sinn, wenn du kein Tarp spannen kannst, weil du zum Beispiel irgendwo oberhalb der Baumgrenze übernachtest. 


Aufbau / Handhabung: Moskitonetz 

Dieses Moskitonetz muss zusätzlich zur seitlichen Abspannung hier oben an diesem Punkt abgespannt werden. Das setzt immer eine Befestigungsmöglichkeit voraus, meistens ein Baum oder eine Schnur, die zwischen zwei Bäumen gespannt wird. 

Ich glaube es gibt auch Modelle, die mit Trekkingstöcken abgespannt werden können, bei diesem hier funktioniert das nicht und es ist neben der passenden Liegefläche immer ein Baum oder ähnliches Voraussetzung. 


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Wetter- und Insektenschutz:  Zelt

Ein Zelt bietet einen sehr guten 360 Grad Rundumschutz und zwar vor Regen und Wind. 

Es ist quasi ein kleines Haus, das du mit dir herumtragen kannst.

Aufgrund des Moskitonetzes, das eigentlich in jedem Zelt vorhanden ist, bist du auch vor allen Insekten, Krabblern, Moskitos und Kriechtieren geschützt. 

Auch was den Windschutz angeht, bist du in einem Zelt vollständig geschützt, vorausgesetzt das Zelt ist halbwegs windstabil und gut abgespannt. 


Wetter- und Insektenschutz: Hängematte

Diese Hängematten haben ein integriertes Moskitonetz, welches dich vor allen Insekten schützt. –

Außerdem liegst du nicht am Boden, sondern hängst in der Luft, das heißt, viele Kriechtiere kommen erst gar nicht an dich heran. Der Insektenschutz einer Hängematte ist also sehr gut.  

Für den Regenschutz brauchst du zusätzlich zur Hängematte ein Tarp, welches über die Hängematte gespannt wird und alles darunterliegende trocken hält. 

Das funktioniert auch wirklich sehr gut… vor allem auch deshalb wieder, weil die Hängematte hängt und nicht wie alle anderen Schlafsysteme auf dem nassen Boden liegt. 

Bei starkem Wind ist die Hängematte etwas im Nachteil weil sie aufgrund der Höhe insgesamt deutlich windanfälliger ist als andere Schlafsysteme. 


Wetter- und Insektenschutz: Biwakzelt

In einem Biwakzelt bist du grundsätzlich ähnlich wie in einem Zelt vor Regen und Wind geschützt. 

Aber bei Regen ist ein Biwakzelt  alles andere als  ideal… weil du keinen Platz hast zum Sitzen und nur liegend vor dem Regen geschützt bist. 

Bei Regen möchte ich nicht in einem Biwakzelt gefangen sein.

Du hast natürlich immer die Möglichkeit zusätzlich ein Tarp zu spannen, das ist dann aber wieder ein extra Ausrüstungsgegenstand, der Gewicht, Platz und Geld kostet. Und dann macht ein Biwakzelt nicht wirklich viel Sinn und es ist wahrscheinlich gleich besser einfach nur ein Tarp zu spannen. 

Der Moskitoschutz ist dagegen wieder gut… in den meisten Biwakzelten ist ein Moskitonetz integriert.  


Wetter- und Insektenschutz: Tarp

Unter einem Tarp bist du natürlich vor Regen geschützt. du hast aber keinen Insektenschutz. 

Je nach Aufbau Variation ist das Tarp meist an einer Seite offen und du bist nicht immer zu 100 % vor Wind geschützt.

Wenn es so richtig stürmt und regnet,dann musst dein Tarp schon sehr gut aufgebaut sein, um wirklich alles trocken zu halten.Im Vergleich dazu: ein Zelt bietet natürlich einen Rundum, Wind und Wetterschutz.  

Wetter- und Insektenschutz: Biwaksack

Im Biwaksack liegt der Kopfbereich frei und er bietet daher weder einen vollständigen Regenschutz noch einen vollständigen Insektenschutz.

Für den Regenschutz könnte ein zusätzliches Tarp gespannt werden.

Für den Insektenschutz könnte ein Kopfnetz verwendet werden.  


Wetter- und Insektenschutz:: Moskitonetz

Das Moskitonetz schützt sehr gut vor Insekten, Schnecken und anderem Ungeziefer, bietet aber keinen Wind- und Wetterschutz. 


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Komfort / Vielseitigkeit: Zelt

In einem Zelt kannst du dich relativ frei bewegen und darin sitzen, hocken oder liegen. 

Du kannst dich darin umziehen, deinen Rucksack organisieren und bist dabei immer vor den Wettereinflüssen geschützt. 

Du kannst je nach Größe des Zelts dein gesamtes Material darin verstauen oder es zumindest im Vorzelt unterbringen. 

Bei Schlechtwetter kann das Vorzelt auch zum Kochen verwendet werden. 

Je nachdem, was du für eine Isomatte verwendest, kannst du in einem Zelt grundsätzlich auch sehr komfortabel schlafen. 

Vor allem für Einsteiger gibt ein Zelt mit seinen 4 Wänden ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit, diese Wände sind zwar sehr dünn, aber trotzdem stellen sie eine gewisse Barriere und Schutzschicht dar, die das Gefühl von Sicherheit vermitteln. 

Das kann ein Vorteil sein… aber auch ein Nachteil…weil du dadurch natürlich etwas weniger das Gefühl hast, direkt in der Natur zu liegen. 

Optional kannst du auch nur das Innenzelt verwenden, so bist du vor Moskitos geschützt und kannst den Sternenhimmel beobachten. Das funktioniert natürlich nur bei doppelwandigen Zelten. 


Komfort / Vielseitigkeit: Hängematte

Die Hängematte bietet meiner Meinung nach den besten Schlafkomfort von allen hier vorgestellten Schlafsystemen. 

Vorausgesetzt ist natürlich dass das Setup stimmt, die Hängematte groß genug ist und dass du dir vielleicht 2-3 Nächte Zeit gibst um das optimale Schlafen in der Hängematte zu lernen. 

Nicht jeder wird in einer Hängematte besser schlafen als auf dem Boden, aber ich finde die Hängematte ist, was den Komfort betrifft, die bequemste Art und Weise, eine Nacht draußen zu verbringen.

In Kombination mit einem Tarp bietet auch die Hängematte ein sehr sicheres und wohliges Gefühl, weil du ein Dach über dem Kopf hast und zusätzlich in der Luft hängst, also Abstand vom Boden hast und dir über Kriech und Krabbeltiere keine Gedanken machen musst. 

Bei trockenem Wetter kannst du das Tarp weglassen und dann hast du natürlich einen guten Blick auf die Natur und den Sternenhimmel. 

Was die Organisation, das verstauen des Materials, das Kochen  und das Umziehen betrifft, ist die Hängematte nicht ganz so einfach und intuitiv wie ein Zelt, aber mit etwas Erfahrung kannst du in einer Hängematte, auch bei Regen – gut organisiert und angenehm Übernachten. 


Komfort/ Vielseitigkeit: Biwakzelt

Ein Biwakzelt kann, was den Komfort betrifft, bei weitem nicht mit dem Zelt oder der Hängematte mithalten. 

Der reine Schlafkomfort ist gleich wie im Zelt, denn du liegst ja auch auf dem Boden und auf derselben Isomatte. 

Aber die großen Nachteile sind meiner Meinung nach:

Du hast nur sehr wenig Platz. 

Du kannst in einem Biwakzelt nicht  sitzen, sondern nur liegen. 

Es gibt kaum Platz, um dein Material zu verstauen, was vor allem auf längeren Touren mit viel Gepäck ein Problem darstellen könnte.

Bei Regen ist ein Biwakzelt kein Spaß – für eine Nacht geht das noch, aber wenn du mehrere Tage im Regen liegst, ist das nicht ideal. 

Für eine Nacht bei trockenem Wetter funktionieren diese Biwakzelte aber sehr gut. Außerdem hast du ein Moskitonetz und du bist gut von der Außenwelt abgeschirmt, was ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit gibt. 


Komfort / Vielseitigkeit: Tarp

Wenn das Tarp gut aufgebaut ist, und dir die Insekten nichts ausmachen, dann kann ein solches Setup durchaus gemütlich und bequem sein. 

Unter einem Tarp hast du relativ viel Raum und du kannst es, je es nach Aufbauvariante, sehr vielseitig verwenden.

Du bist nicht vollständig abgeschirmt und stehst in direktem Kontakt mit der Natur, was sowohl ein Nachteil als auch ein großer Vorteil sein kann.

Wie schon erwähnt, ist man unter dem Tarp nicht vollständig vor Wind geschützt, und sollte der Wind mal etwas drehen, kann das lästig werden. 


Komfort / Vielseitigkeit: Biwaksack

Ein Biwaksack ist offen und schützt dich nicht vor Insekten und Krabbeltieren, was dazu führt, dass viele Personen (mich eingeschlossen) nicht so gut schlafen wie in einem geschlossenen Zelt. 

Auch bei Regen und feuchten Bedingungen muss ein zusätzliches Tarp verwendet werden.


Komfort / Vielseitigkeit: Moskitonetz

Das Moskitonetz schirmt dich vor Insekten den Krabbeltieren ab, und allein dieses Wissen sorgt oft schon für einen ruhigeren Schlaf. 

Du hast also den Vorteil, offen und direkt in der Natur zu liegen, bist aber gleichzeitig durch ein dünnes Netz geschützt. 

Bei Regen muss natürlich auch hier ein zusätzliches Tarp verwendet werden. 


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Leicht & Ultraleicht

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Gewicht / Packmaß: Zelt

Es gibt absolute Ultraleicht-Zelte, die nur 400g wiegen –  ein Zelt kann aber auch schnell mal 2 kg wiegen. 

Gewicht und Packmaß sind wie bei allen Schlafsystemen stark abhängig vom jeweiligen Modell und der Preisklasse. 

Grundsätzlich kann ein Zelt sehr leicht und klein sein, aber auch relativ schwer und klobig. 

Als Faustregel kann man sagen, ein sehr leichtes Zelt wiegt unter einem Kilogramm.


Gewicht / Packmaß: Hängematte

Eine Hängematte inklusive Moskitonetz wiegt zwar nur um die 500-600g 

Um das Setup Regenfest zu machen, brauchst du ein zusätzliches Tarp, das je nach Modell nochmal um die 400 bis 600 g wiegt.  

Und wie du siehst, bist du dann mit einer Hängematte ziemlich gleich schwer und oft sogar noch schwerer unterwegs, wie das mit einem Zelt der Fall ist. 


Gewicht / Packmaß: Biwakzelt

Das leichteste Biwakzelt, das ich kenne, ist das Helium von Outdoor-Research, es wiegt nur 500g – aber ein durchschnittliches Biwakzelt wiegt um die 1000g – und ist damit ähnlich schwer wie ein Zelt.  


Gewicht / Packmaß: Tarp

Ein Ultraleichtes Tarp wiegt nur um die 300 g und du kannst mit so einem Setup sehr, sehr leicht unterwegs sein, 

aber etwas günstigere Traps wiegen je nach Größe  auch schnell zwischen 600 und 800g.


  

Gewicht / Packmaß: Biwaksack

Ein Biwaksack ist sehr klein und wiegt nicht viel (ca. 300g). 

Wenn du aber wieder ein Tarp dazu brauchst, steigt das Gewicht dementsprechend auf ca.  600 g bis 900g an. 


Gewicht / Packmaß: Moskitonetz

Ein Moskitonetz wiegt ca 500 g. Ohne zusätzliche Tarp ist das absolut ultraleicht. 

Mit Tarp bist du auch hier wieder bei der 1 kg Marke angelangt.  


TOP 14 Schlafsäcke

  • 3 Jahreszeiten
  • Kunstfaser und Daune
  • Ultraleicht
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Legalität: Zelt

Leider darfst du dein Zelt nicht überall einfach aufstellen und dort übernachten. 

Ganz im Gegenteil in den meisten Ländern ist das  Wildcampen im Zelt offiziell verboten. 


Legalität: Biwakzelt

Ein Biwakzelt wird aufgrund des Gestänges auch als Zelt angesehen. und wird damit ähnlich gehandhabt. 

Aber im Ernstfall könnte das Gestänge entfernt werden, und so würde es vielleicht sogar als Biwaksack durchgehen. 


Legalität: Biwaksack, Hängematte, Moskitonetz und Tarp

Das Übernachten im Biwaksack, der Hängematte, dem Tarp und dem Moskitonetz wird grundsätzlich geduldet.
Es wird aber je nach Bundesland und Gebiet etwas anders geregelt. 

Übernachten in Naturschutzgebieten ist immer verboten. 
Auch das Übernachten auf Privatbesitz ist verboten – außer natürlich, du hast um Erlaubnis gefragt. 

Insgesamt haben der Biwaksack, die Hängematte, das Tarp und das Moskitonetz (rein rechtlich gesehen) Vorteile gegenüber dem Zelt und dem Biwakzelt. 


Die besten Biwakzelte

  • Gestänge im Kopfbereich.
  • Kompakt und unauffällig.
  • Von Ultraleicht bis Robust.
Biwakzelt Test Titelbild
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