Übernachten in der Hängematte | Ausrüstung, Tipps und Tricks
Wenn du draußen in einer Hängematte übernachten möchtest, dann brauchst mindestens 4 Dinge:
- Eine Hängematte mit Moskitonetz.
- Baumgurte (oft nicht im Lieferumfang enthalten!)
- Isolation von oben (Schlafsack oder Quilt)
- Isolation von unten (Isomatte oder Underquilt)
- Tarp (nur bei Regen und schlechtem Wetter)
Video Anleitung – Übernachtung in der Outdoor Hängematte
1. Hängematte mit Moskitonetz
Ein Moskitonetz ist kein absolutes Muss, aber es schützt dich vor Käfern, Spinnen, Fliegen, Moskitos und andere Krabbeltieren.
Ich empfehle daher immer eine Hängematte mit Moskitonetz.
Welche Größe?
Hier gibt es verschiedene Meinungen…Aber meine Meinung dazu ist eindeutig – kauf dir lieber eine größere Hängematte.
Ich bin 1 Meter 72 Groß und schlafe am besten in Hängematten die mindestens die 3m lang und ca. 1.50 m breit sind.
In kürzeren Hängematten kann ich zwar auch schlafen – aber ich hab weniger Platz, ich liege nicht so gerade und habe weniger Schlafpositionen zur Auswahl .
Was dazu führt, dass ich insgesamt schlechter schlafe – und dann macht eine Hängematte keinen Sinn.
Die Liegeposition in einer Hängematte ist nicht gerade, sondern diagonal.
Die Diagonale Liegeposition (Brasilianische Liegeposition) sorgt dafür, dass du, ähnlich wie in einem Bett, gleichmäßig und relativ horizontal in der Hängematte liegst.
Je nach Körpergröße braucht deine Hängematte also eine Mindestgröße damit du überhaupt diagonal darin liegen kannst.
Einer der größten Vorteile von Hängematten ist, der hervorragende Schlafkomfort.
Das trifft aber nur dann zu
- wenn die Hängematte groß genug ist,
- du richtig darin liegst und,
- die Hängematte richtig Aufgebaut ist.
Im Zweifelsfall würde ich immer die größere Hängematte nehmen.
Ridgeline
Achte darauf das deine Hängematte eine Ridgeline hat.
Was ist eine Ridgeline?
Eine Ridgeline ist eine Schnur die an den beiden Aufhängepunkten deiner Hängematte befestigt wird. Sie fixiert den Abstand zwischen den beiden Enden deiner Hängematte.
Was sind die Vorteile einer Ridgeline:
- Du kannst deine Liegeposition besser einstellen und fixieren.
- Der “Aufhäng-Prozess” wird vereinfacht.
- Du kannst daran Material befestigen.
Auf eine gute Hängematte gehört immer auch eine gute Ridgeline – vor allem dann, wenn du darin übernachten möchtest.
Nun kannst du auch relativ einfach eine Ridgeline selber befestigen… aber du wirst dir dein Leben etwas einfacher machen, wenn du dir eine Hängematte kaufst die bereits eine vorinstallierte Ridgeline hat.
Extra – Ridgeline Organizer
Ein Ridgeline Organizer ist eine kleine Tasche die an der Ridgeline befestigt wird, dort kannst du Sachen verstauen die du jederzeit Griffbereit haben möchtest.
Diese kleine Tasche ist so unglaublich praktisch und sie gehört für mich auf jede Hängematte.
Bei manchen Matten sind sie im Lieferumfang enthalten, bei anderen kannst du diese günstig nachkaufen oder einfach selber basteln.
2. Baumgurte für die Hängematte
Der Baumgurt ist ein breites, baumschondendes Band das um den Baum gelegt wird, und daran kannst du jetzt deine Hängematte befestigen.
Bei vielen Hängematten, vor allem den hochwertigeren Modellen, sind keine Baumgurte im Lieferumfang enthalten und du musst diese separat kaufen.
Drei Baumgurt Optionen
1. Baumgurte mit eingenähten Schlaufen
Einmal in der normalen und einmal in der ultraleicht Version.
Hier kannst du die Hängematte in eine der Schlaufen einhängen und so die Höhe anpassen.
2. Baumgurte mit Klemmverschluss.
Hier kannst du die Höhe stufenlos einstellen.
3. Baumgurte mit einer sogenannten WoopiSling
Auch hier ist die Höhe stufenlos einstellbar – sie ist quasi die ultraleicht Version des Klemmverschlusses.
Wenn bei deiner Hängematte keine Baumgurte inkludiert sind, dann bitte gleich Baumgurte dazu kaufen, denn sonst kannst du deine neue Hängematte nicht gleich aufhängen und musst nochmal ein paar Tage warten, bis dann endlich die Baumgurte geliefert werden.
Baumgurt Empfehlungen:
Ultraleicht: Ticket to the Moon *(Amazon)
Ultraleicht: Amazonas Adventure Rope *(Amazon)
3. Isolation von oben
(Schlafsack oder Quilt)
Hier hast du im Grunde 2 Möglichkeiten- Entweder einen Schlafsack oder einen Top Quilt.
Vorstellen kannst du dir einen Quilt wie einen Schlafsack bei dem die Rückseite und die Kapuze entfernt wurden.
Ich persönlich benutze lieber einen Quilt, aber wenn du bereits einen Schlafsack hast, dann kannst du natürlich ohne weiteres auch deinen Schlafsack verwenden.
4. Isolation von unten
(Isomatte oder Underquilt)
Auch wenn es draußen relativ warm ist (ab einer Temperatur von ungefähr 20 Grad) brauchst du auch von unten eine zusätzliche Isolation.
Wenn du diese nicht hast, wird es mit Sicherheit kalt werden.
Ein einfacher Schlafsack allein reicht nicht aus.
Da die Unterseite des Schlafsacks durch dein Gewicht komprimiert wird, geht auch die Wärmeleistung nach unten hin fast komplett verloren. Es ist also zusätzlich fast immer eine isolierende Schicht nach unten hin notwendig.
Hier hast du 2 Möglichkeiten: Eine Isomatte oder einen Underquilt
(Theoretisch wären auch noch diverse Decken oder Felle eine Option aber diese sind meist schwerer und oft nicht wirklich Outdoortauglich).
Underquilt
Ein Underquilt ist eine Art Isolations-Decke die unter der Hängematte befestigt wird. So wird die Isolationsschicht nicht komprimiert und die Wärmeleitung bleibt erhalten.
Fast alle langjährigen Hängematten-Schläfer benutzen einen Underquilt, weil dieser gegenüber der Isomatte etwas angenehmer ist und mehr Schlafkomfort bietet.
Isomatte
Entweder du legst die Isomatte direkt in die Hängematte, oder noch besser, du hast eine Hängematte mit einem extra dafür vorgesehenen Einschubfach. Das verhindert, dass die Isomatte verrutschen kann und so werden Kältebrücken vermieden.
Eine Isomatte geht natürlich auch, aber Isomatten sind nicht wirklich für die Hängematte gemacht, und sind dementsprechend weder so praktisch noch so komfortabel wie ein Underquilt. Dafür aber meist deutlich günstiger.
Bei trockenen Verhältnissen hast du jetzt bereits alles was du brauchst. Hängematte, Baumgurte, Isolation von oben und von unten.
Bei schlechtem Wetter brauchst du zusätzlich noch einen Regenschutz – ein sogenanntes Tarp.
- Die Besten Hängematten.
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5. Tarp für die Hängematte
Tarps gibt es in verschiedensten Größen und Formen. Ja ich weiß das ganze kann etwas verwirrend sein. Deswegen hier meine Tipps, wenn du das ganze so einfach wie möglich halten möchtest:
1. Spezielle Hängematten-Tarps
Ich empfehle dir ein Tarp, dass speziell für Hängematten gemacht ist.
Das hat den Vorteil, dass diese Tarps meist schon vorinstallierte Schnüre, Klemmen und Knoten haben, die speziell für die Bedürfnisse einer Hängematte optimiert sind,und daher auch ohne Vorkenntnisse insgesamt einfacher Aufzubauen sind.
Ein gewöhnliches Tarp geht natürlich auch, aber der Aufbau ist für einen Anfänger mit Sicherheit etwas herausfordernder.
2. Die richtige Größe
Das Tarp sollte ca. 30 bis 40 cm länger sein als deine Hängematte.
Wenn deine Hängematte 3 Meter lang ist, sollte dein Tarp 3.30 oder 3.40 lang sein, so steht es an beiden enden 15 bis 20 cm drüber und schützt dich so zuverlässig vor dem Regen.
3. Keep it simple
Als Einsteiger wirst du wahrscheinlich nicht gleich bei Sturm und Regen in der Hängematte schlafen, sondern eher bei gemäßigten Bedingungen rausgehen.
Dazu brauchst du erstmal kein hochkomplexes Tarp, sondern ein ganz einfaches Tarp das dich im Notfall vor dem Regen schützt.
Das kann so was einfaches sein wie quadratisches Tarp, das diagonal abgespannt wird, oder ein speziell auf die Hängematte optimiertes Hexagon-Tarp.
Hängematte Richtig Aufhängen
- 6 Schritte Anleitung
- Optimale Einstellung
- Video und Fotos
