Merinowolle | Eigenschaften, VOR- und NACHTEILE der Wollfaser.  

Merinowolle Vorteile Nachteile

Merinowolle hat viele Vorteile, sie ist geruchsneutral, transportiert Feuchtigkeit, hat gute Isolationseigenschaften und lässt sich angenehm auf der Haut tragen. 

Die Nachteile liegen, wie bei vielen Naturprodukten, an der Tierhaltung. Es gibt aber auch Merinowolle-Hersteller die höchsten Tierschutz-Standards entsprechen.

(Mehr zum Thema Tierhaltung findest du weiter unten)


Was ist Merinowolle – kurz zusammengefasst 

  • Merinowolle ist ein Naturmaterial und stammt von den Merinoschafen.
  • Sie ist atmungsaktiv und daher ideal für Funktionstextilien.
  • Merinowolle nimmt Feuchtigkeit auf und gibt diese schnell nach außen hin ab. 
  • Anders wie herkömmliche Wolle – kratzt Merinowolle nicht, und fühlt sich angenehm auf der Haut an.
  • Merinowolle ist geruchsneutral – Auch nach längerem Tragen stinkt die feine Wolle deutlich weniger als andere Materialien.
  • Die feinen Merinofasern sind nicht so robust und langlebig wie z.B. Baumwolle oder Kunstfaser.

Eigenschaften und Vorteile von Merinowolle

Merinowolle erfreut sich bei Funktionstextilien steigender Beliebtheit und das aus gutem Grund.

Das Naturmaterial hat viele Vorzüge, die vor allem Sportler und Wanderer schätzen.

Merinowolle ist, im Vergleich zu herkömmlicher Wolle, deutlich feiner.

merino wolle eigenschaften
Merinowolle

Temperaturregulierend – Für Sommer und Winter

Merinowolle ist temperaturregulierend. Während die Wolle im Winter wärmt, kühlt sie im Sommer bei heißen Temperaturen und fühlt sich angenehm auf der Haut an.

Für den Sommer empfehlen wir dünne Merinowolle, zum Beispiel als 150-g-Wolle und gerne einen etwas weiteren Schnitt. So ist ein Merinoshirt perfekt zum Wandern.

Temperaturregulierend Merinowolle

Die temperaturregulierende Wirkung von Merinowolle liegt an zwei physikalischen Eigenschaften:

  • Einerseits sind Merinofasern hydrophob, d.h. sie stoßen Feuchtigkeit ab.
  • Auf der anderen Seite sind sie hygroskipisch. Das bedeutet, dass die Wolle bis zu 30 % ihres eigenen Gewichts aufnehmen kann, ohne sich selbst nass oder feucht anzufühlen. Die Feuchtigkeit wird zwischen den Fasern gespeichert, während sie nach außen weitergeleitet. Die Fasern an sich bleiben trocken. 
Merinowolle Sommer winter

Man nennt diesen Vorgang auch Verdunstungskälte. Dieser Effekt ist es, der die Merinowolle gerade im Sommer zu einem willkommenen Begleiter bei schweißtreibenden Unternehmungen macht.


Isolationsfähigkeit der Merinowolle

Die besonders dünnen, atmungsaktiven Haare und die gekräuselte Merinofaser haben eine hervorragende Isolationsfähigkeit.

Die Fasern der Merinowolle können in Bezug auf ihr eigenes Gewicht bis zu 85 % Luft enthalten. 

Wandern Merinowolle

Und diese Luft bleibt in den Wärmekammern enthalten und entweicht nicht nach außen. So bleibst du schön warm. 

Zudem hat Merinowolle aufgrund der geringen Kräuselung wenig Kontaktpunkte zwischen dem Kleidungsstück und der Haut. Dadurch wird weniger Körperwärme nach außen abgegeben.


Feuchtigkeitsregulierend und atmungsaktiv

Wie bereits erwähnt ist die Merinowolle mit hygroskopischen Fasern ausgestattet. Diese speichern die Feuchtigkeit und geben sie nach außen ab, ohne dass sich das Material selbst feucht anfühlt. 

Der Vorteil für dich: Auch wenn du schwitzt, fühlt sich deine Haut nicht feucht an. 

Merinowolle11

Zwischen den Fasern der Merinowolle bilden sich zudem Luftkammern, die Feuchtigkeit und Wärme nach außen transportieren. Daher schwitzt man in Merinokleidung auch bei Belastung weniger.


Wärmt auch, wenn sie feucht wird

Merinowolle speichert Wärme, auch wenn sie feucht ist. Dieser Mechanismus nennt sich auch Absorptionswärme.

Dabei stoßen die Wassermoleküle mit den Molekülen der Fasern zusammen und setzen Energie frei.

Dieser Mechanismus funktioniert so lange, bis die Fasermoleküle gesättigt sind und kein Wasser mehr aufnehmen können.

Satte 10 Grad Temperaturerhöhung sind über diesen Mechanismus denkbar – abhängig von der Faser und der Geschwindigkeit der Wasseraufnahme.


Merinowolle ist geruchsneutral

Einer der größten Vorteile von Merinowolle ist, dass sie geruchsneutral ist. Das liegt an der schuppenartigen Oberflächenstruktur der Wolle. Du kannst dir das bildlich etwa, wie Dachziegel vorstellen.

Die Bakterien aus dem Schweiß, die für den unangenehmen Geruch verantwortlich sind, können sich auf dieser Oberfläche nicht gut halten und daher riechen Merinofasern weniger. 

Merinowolle geruch

Bei Synthetikfasern ist diese Oberfläche glatter, damit können sich die Bakterien besser halten und es riecht stärker. Durch die feuchtigkeitsaufnehmende Fähigkeit von Merinowolle bildet sich insgesamt auch weniger Schweiß und damit weniger Gerüche.

Doch das ist noch nicht alles. Wolle enthält Keratin, ein Faserprotein. Dieses Protein hat eine selbstreinigende Funktion und baut die geruchsbildenden Bakterien zuverlässig ab.


Kein kratzen – Sanfter zur Haut als normale Wolle

Merinowolle besteht aus äußerst dünnen Fasern, die nur etwa ein Viertel bis die Hälfte der Dicke des menschlichen Haares haben.

Die für die Textilherstellung verwendete Merinowolle besteht aus Fasern mit einer Dicke zwischen 17 und 25 Mikron (1 Mikron ist 1 Tausendstel Millimeter). 

Merinowolle kratzen

Zum Vergleich: Das menschliche Haar ist zwischen 50 und 100 Mikron dick. Aus diesem Grund werden Merinofasern von den Nervenzellen der Haut nicht als kratzend empfunden. Denn die Schwelle liegt bei etwa 25 Mikron. Schurwolle ist gröber und kratzt uns daher auf der Haut. 

Merinowolle krümmt sich bei Kontakt mit der Haut. Daher senden unsere Nervenfasern kein störendes Signal an das Gehirn. Im Gegenteil, die gekrümmten Fasern der Merinowolle werden auf der Haut als angenehm weich empfunden.


Natürlicher und nachhaltiger Rohstoff (biologisch abbaubar)

Merinowolle ist eine absolute Naturfaser, die sie durch das Scheren der Merinoschafe gewonnen wird.

Für die Schafe ist dieser Prozess nicht schädlich und immer mehr Hersteller achten auch darauf, dass die Schafe unter optimalen Bedingungen gehalten werden.

Merinowolle biologisch abbaubar

Und wenn du deine Kleidung nicht mehr benötigst, ist sie sogar biologisch abbaubar.
Man weiß, dass sich ein Kleidungsstück aus 100 % Merinowolle innerhalb von etwa einem Vierteljahr von selbst zersetzt, wenn man es in die Erde eingräbt. Und das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber Kunstfaser.


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Pflegeleichtes Material

Merinowolle ist pflegeleicht, da sich die Fasern teilweise von selbst reinigen. Auch nach einer langen Tour muss dein T-Shirt nicht zwingend in die Waschmaschine, sondern es reicht, wenn du es an die frische Luft zum auslüften hängst.

Zudem ist Merino wasser- und schmutzabweisend, was unter anderem am Wollfett Lanolin liegt.


Weniger Fusselbildung

Merinowolle verfügt über relativ lange Fasern. Das führt dazu, dass sie nur schwer verfilzen und keine Knötchen und Fusseln bilden. In der Fachsprache nennt man das „pilling-arm.“


Knitterfrei

Die langen und elastischen Fasern sind es auch, die dazu führen, dass Textilien aus Merinowolle kaum knittern. Dein T-Shirt schaut daher immer gut aus, selbst wenn du es nicht bügelst.

Wenn du es nach einer Tour aus deinem Rucksack holst, macht es stets eine gute Figur. Und falls es doch einmal knittert, reicht es, das T-Shirt für eine kurze Zeit auszuhängen und schon sieht es aus, wie neu.


Schwer entflammbar

Merinowolle entzündet sich erst bei Temperaturen jenseits der 500 Grad. Selbst wenn sie sich entzündet, erlischt die Flamme schnell wieder. Aus diesem Grund wird Merinowolle auch für Schutzbekleidung, zum Beispiel bei der Feuerwehr eingesetzt. 


Natürlicher Lichtschutzfaktor

Je nach Dichte und Art der Webung hat verfügt Merinowolle über einen natürlichen Lichtschutzfaktor und schützt zuverlässig vor UV-Strahlen.


Keine elektrostatische Aufladung

Du kennst sicher auch die Stromschläge, die du bekommst, wenn du manche deiner Shirts oder Jacken aus synthetischem Material anhast. Das kann dir bei Kleidung aus Merinowolle nicht passieren, denn sie lädt sich nicht elektrostatisch auf.


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Warum ist Merino perfekt zum Wandern?

Merinowäsche ist ideal zum Wandern, da es auch bei langen Touren geruchsneutral ist und die Feuchtigkeit und Temperatur am Körper gut reguliert.

Gerade bei mehrtägigen Touren benötigst du daher weniger Wechselkleidung. Das spart Gewicht und Platz im Rucksack.


Die Nachteile von Merinowolle

Auch wenn Merinowolle ein wunderbares Naturprodukt ist und das Material viele Vorzüge hat, ganz ohne Schattenseiten kommt auch Merino nicht aus.

Stichwort “Mulesing”

Die Haltung von Schafen für die Merinowolle ist ethisch nicht ganz unbedenklich. Bei den überzüchteten Schafen bilden sich rund um den After Hautfalten, in die sich Fliegenlarven einnisten und die Krankheit Myasis auslösen, die schließlich zum Tod der Tiere führen kann.

Um Infektionen zu verhindern schneidet man den Schafen die Haut rund um den After weg – meist ohne Betäubung. Diesen Vorgang nennt man Mulesing. 

Vor allem in Australien ist diese Vorgehensweise an der Tagesordnung. Das ist für die Tiere qualvoll und führt unter Tierschützern zu Protest. Inzwischen hat zumindest ein Teil der Farmer reagiert und setzt Schmerzmittel ein. Eine Lösungsansatz für dieses Problem ist es die Hautfalten weg zu züchten – ein Prozess der lange dauert.


Auf welche “Mulesingfreie Merinowolle”- Zertifikate kannst du als Konsument achten?

Inzwischen hat die Branche reagiert und es gibt verschiedene Zertifikate und Siegel, die nur an mulesingfreie Merinowolle vergeben wird.

Das ZQ-Zertifikat
Bei einem Merinoprodukt mit ZQ-Zertifikat kannst du sicher sein, dass kein Mulesing bei den Schafen gemacht wurde und die Schafe unter ethisch korrekten Bedingungen gehalten wurden. Es wird von der New Zealand Merino Company vergeben.

Naturtextil
Das Siegel Naturtextil – IVN Zertifiziert BEST garantiert, dass die Merinowolle aus einer sozialverträglichen und ökologischen Quelle stammt und dass während des kompletten Prozesses nach diesen Kriterien gehandelt wurde. Das Siegel garantiert außerdem Schadstofffreiheit.

Global Organic Textile Standards (GOTS)
Das GOTS-Siegel wird an Produkte verliehen, die zu mindestens 70 % nachhaltig produziert und fair gehandelt werden.

Damit ist dieses Siegel relativ leicht zu bekommen und nicht ganz so streng, wie andere Zertifizierungen. Aber es garantiert immerhin, dass keine schädlichen Chemikalien während der Produktion eingesetzt werden.

Responsible Wool Standard (RWS)
Der Responsible Wool Standard ist ein freiwilliger Standard für die Erzeuger von Schurwolle. RWS-Wolle ist garantiert ohne Mulesing gewonnen. Eine 100%ige Chemikalienfreiheit garantiert dieser Standard jedoch nicht.

Ortovox Wool Promise (OWP)
OWP ist das Ortovox Wool Promise und basiert auf dem RWS, folgt aber strengeren Kriterien. Dieser Standard steht für maximales Tierwohl anhand der kompletten Wertschöpfungskette von der Haltung, über die Gewinnung der Wolle bis zur Schlachtung. Er steht für Transparenz und auch für den Schutz der Umwelt.


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Die Haltbarkeit von Merinowolle

Aufgrund der feineren und dünneren Fasern im Vergleich zu anderer Wolle sind Textilien aus Merinowolle nicht ganz so robust wie andere Fasern. Textilien, die aus 100 % Merinowolle bestehen, scheuern leichter durch und sind nicht so langlebig.

Gerade wenn du einen schweren Rucksack über lange Strecken trägst, kann sich das negativ auf die Qualität deines Merinoshirts auswirken. Das ist auch der Grund, warum viele Hersteller Merino mit Kunstfaser (zum Beispiel Nylon, Elasthan oder Polyamid) kombinieren, damit die Textilien länger halten.


Woher kommt Merinowolle?

Merinowolle kommt hauptsächlich von Schafen, die in Neuseeland, Australien, Südamerika oder Südafrika leben. Merinowolle aus heimischen Quellen gibt es nicht, da die Merinoschafe unser Klima nicht vertragen. Merinoschafe werden in der Regel zweimal pro Jahr geschoren.

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Merinowolle vs. Schurwolle – Die Unterschiede

Der entscheidende Unterschied zwischen Merinowolle und herkömmlicher Schurwolle sind die feinen Fasern. Die Fasern der Merinowolle sind feiner und glatter. Daher fühlt sie sich auf der Haut nicht so kratzig an. Was die Wärmeleistung angeht, übertrifft aber zum Beispiel die Wolle von Islandschafen die Merinowolle deutlich.


Merinowolle vs. Kunstfaser

Im Gegensatz zu Kunstfaser ist Merinowolle ein natürliches Produkt. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass Produkte aus Merinowolle nach dem Sport nicht so riechen, wie Textilien aus Kunstfaser. Kunstfaser musst du nach einer Tour waschen, bei Merino reicht es oft aus, wenn du die Textilien auslüftest.


Merinowolle vs. Baumwolle

Wie die Merinowolle ist auch Baumwolle eine Naturfaser. Merinowolle punktet aber gegenüber der Baumwolle aufgrund der besseren Eigenschaften zur Aufnahme von Feuchtigkeit und der Neutralisierung von Gerüchen. Daher wird Merino gegenüber Baumwolle von vielen Sportlern bevorzugt.


Wandershirt aus Merinowolle

Merinoshirts sind aufgrund der genannten Vorteile ideal zum Wandern. Sie sind temperaturregulierend, nehmen die Feuchtigkeit, die beim Schwitzen entsteht gut auf und sind geruchsneutral. Das macht sie zum idealen Begleiter beim Wandern.


Unterwäsche aus Merinowolle

Gerade im Winter ist Unterwäsche aus Merino angenehm. Sie fühlt sich gut auf der Haut an und hält den Körper warm. Zudem ist sie geruchsneutral, was sich zum Beispiel bei mehrtägigen Touren als großer Vorteil erweisen kann.


Socken aus Merinowolle

Socken aus Merinowolle gibt es in dicken und dünnen Ausführungen. Dünne Merinosocken sind ideal bei schweißtreibenden Aktivitäten und sind auch im Sommer eine gute Wahl.

Dicke Merinosocken sind ideal, wenn es draußen kalt wird und die Füße schön warmgehalten werden sollen. Zudem fühlen sich Merinosocken sehr weich an und punkten einmal mehr mit ihrer Funktion, Gerüche zu neutralisieren.


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Merinowolle waschen

Wie alle anderen Kleidungsstücke aus Wolle auch, muss auch Merinowolle nicht ständig gewaschen werden. Nach einer Tour reicht es oft aus, das Merinoshirt an der frischen Luft auszulüften – gerne auch bei feuchter Witterung. Dann reinigen sich die Fasern quasi, wie von selbst.

Ist doch einmal Waschen angesagt, geht das ganz einfach in der Waschmaschine.

Wähle am besten das Programm „pflegeleicht“ oder den Wollwaschgang. Wasche die Merinoteile bei maximal 30 Grad. Nutze ein Wollwaschmittel, das frei von Enzymen ist und verzichte auf Weichspüler.

Was das Schleudern betrifft: Bitte nur kurz bei niedriger Drehzahl anschleudern und dann zum Trocknen aufhängen. Merinowolle gehört nicht in den Trockner.


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