Bouldern & Klettern für Kinder – Kosten | Ausrüstung | Kurse | Tipps
Die wertvollste Zeit in der Familie ist die Zeit, die Eltern und Kinder gemeinsam verbringen. Warum also nicht den Nachwuchs zum Bouldern oder Klettern mitnehmen? Aber geht das so einfach? Muss man da nicht einiges beachten? Und überhaupt: Hohe Verletzungsgefahr, Risikosportart, Unfallgefahr – und das sollen Kinder machen?
Klettern und Bouldern für Kinder
Kindern scheint die Bewegung in der Vertikalen ganz natürlich vorzukommen. Sie balancieren freiwillig auf Mauern, klettern auf Bäumen herum, benutzen das Schaukelgerüst als Aussichtsplattform.
Natürlich verbietet Ihr das: Ist ja gefährlich. Richtig. Aber warum verbieten? Autofahren ist auch gefährlich, sogar für Erwachsene. Es wird aber nicht verboten, sondern gelehrt. Bringt Euren Kindern also lieber bei, sicher zu klettern. Am besten in der Boulderhalle.
Kinderklettern – Kletterhalle, Boulderhalle, Kurse
Es gibt generell keine Altersbeschränkung, ab wann Kinder bouldern oder klettern können. Viele Hallen erheben Eintrittsgelder erst ab einem Alter von fünf bis acht Jahren.
Es gibt reine Kletterhallen, reine Boulderhallen, Hallen, in denen beides angeboten wird, Hallen mit Außenanlagen. Tendenziell ist der Eintritt niedriger, wenn Ihr „nur bouldern“ wollt.
Bouldern ist klettern auf Absprunghöhe. Es ist einfach unkompliziert und Du brauchst weder Seil noch Sicherung. Mehr dazu auf: Der Unterschied zwischen Klettern und Bouldern – Und was ist besser?
Kletterkurse für Kinder
Kletterkurse fangen beim zarten Alter von acht Jahren an (Durchschnittsalter, manche Hallenbetreiber haben andere Vorgaben), bei Vorstieg sind es oft 14 Jahre, beim Bouldern manchmal 5 Jahre, oft 12 Jahre.
Die Kurse haben unterschiedliche Inhalte: Beim Klettern an der hohen Wand gehört Sichern mit dem Seil dazu, beim Boulder nicht.
Eltern können selbst Kurse besuchen und ihre Kinder anschließend einweisen, das ist akzeptiert. Boulderkurse dagegen richten sich meist an Jugendliche und Erwachsene.
Ihr habt aber in fast jeder Halle in Deutschland die Möglichkeit, private Trainerstunden zum Klettern, zum Bouldern oder beidem zu buchen. Auch für Eure Kinder.
Bouldern für Kinder
Bouldern ist klettern ohne Seil und auf Absprunghöhe
Während die rauen Wände mit den aufgeschraubten Plastikgriffen im Boulderbereich nur 3 bis 4 m hoch sind, kann eine Kletterwand bis zu 20 m hoch sein, manchmal höher.
Beim Bouldern ist man auf sich selbst gestellt, man fällt im Zweifelsfall weich auf die Matten, die darunter liegen. Zumindest in der Halle. Wer in der freien Natur bouldert, muss selbst für die Matten sorgen und Crashpads mitbringen.
Klettern für Kinder
Die Wände einer Kletterhalle sind so hoch wie die Halle selbst, und das kann sehr hoch sein. Wer hier klettert, ist mit einem Gurt und Seilen gesichert.
Für Kinder werden oft Ganzkörpergurte empfohlen: Der Gurt umfasst die Oberschenkel, läuft über den Rücken, die Schultern und die Brust. Das Seil ist so angebracht, dass Kinder bei einem Sturz vom Seil gehalten werden und vor allem nicht nach hinten kippen können.
Hier findet Ihr unsere Lieblings-Ausrüstung detailliert beschrieben.
Erwachsene klettern meist mit einem Hüftgurt, der nur um Oberschenkel und Hüften geht. Sie müssen sich aus eigener Kraft in einer sitzenden Position im Gurt halten.
Das Seil dient nur der Sicherheit: Wer fällt, wird darüber abgefangen. Und wer keine Lust mehr hat, die Route an der Wand wieder herunterzuklettern, kann sich natürlich auch abseilen lassen.
In diesem Video begleiten wir Melina und schauen uns an wie sie mit dem Klettern anfängt:
Klettern und Bouldern in der Übersicht: Das sind die Unterschiede
Höhe:
- Klettern: Bis unter das Dach der Halle, im Gebirge so weit, wie die Seillängen hergeben. Meist so zwischen 10 m und 20 m.
- Bouldern: Bis maximal 4 m, die sogenannte Absprunghöhe. Manchmal geht es im Dach weiter, dann wird in der Horizontalen hängend geklettert.
Ausrüstung für Kinder:
- Klettern: Schuhe, Chalk, Gurt, Sicherungsgerät, Seil.
- Bouldern: Schuhe, eventuell Chalk.
Kosten:
- Klettern: Eintritt ab 4 Euro, Leihgebühren für Schuhe und Gurt ab 6 Euro, eher mehr.
- Bouldern: Eintritt ab 4 Euro, Leihgebühren für Schuhe und Chalk ab 5 Euro.
Anforderungen – Klettern für Kinder
Auch wenn das in der Halle nicht immer so aussieht: Man braucht zum Bouldern nicht nur Kraft, sondern ein bisschen Balance und Körpergefühl. Und das lernt man …. (Überraschung!)durch Bouldern und Klettern.
Zugegeben: Der ein oder andere Tipp von einem erfahreneren Menschen hilft auch. Bei Kindern ist das etwas schwieriger, denn die bewusste Körperkontrolle entwickelt sich erst.
Eine ausgeprägte Rumpfmuskulatur, die bewusst eingesetzt werden kann, lässt beispielsweise bis nach dem zehnten Lebensjahr auf sich warten. Weiche Gelenke, extrem dehnbare Bandapparate und kurze Arme und Beine stellen besondere Herausforderungen, denn in den Boulderhallen wie in der Kletterhalle schrauben Erwachsene.
Für Eltern ist es gar nicht so einfach, Kindern beim Bouldern hilfreich zur Seite zu stehen. Am besten einer, an dem ein paar andere Kinder teilnehmen und der von einer sportpädagogisch bewanderten Person geleitet wird. Erfahrung mit Kindern schadet nie, denn die lernen einfach anders als Erwachsene.
Klettern für Kinder – ist spielerisches Krafttraining
Während Erwachsene sich warmmachen, dehnen, die ein oder andere Technik studieren und ganz schnell ganz viel Kraft entwickeln wollen, brauchen Kinder nur eines: Spaß. Kein Krafttraining, keine Dehnübungen. Ein bisschen Warmmachen sollten sie sich allerdings vor dem Klettern und Bouldern trotzdem.
Kinder wollen „bis nach oben“ kommen (Traversen finden sie erfahrungsgemäß eher uninteressant), aber sie probieren es ein oder zweimal, dann wird ein anderes Problem angegangen. Das hat nicht viel mit Frustration zu tun, sondern ist einfach so. Alle Boulderprobleme machen Spaß, warum also an einem hängen bleiben?
Kinder lernen unbewusst
Konkret sieht das so aus:
– Problem 1 geschafft
– Problem 2 nach drei Versuchen aufgegeben
– Problem 4 nach zwei Versuchen geschafft
– Problem 5 nach einem Versuch aufgegeben
– eine kurze Pause gemacht
– Problem 2 auf Anhieb geschafft.
Beneidenswert, nicht? Vor allem, weil Euch kein Kind erklären kann, warum es mit Problem 2 „plötzlich geklappt hat“. Unbewusstes Lernen ist der Schlüssel. Funktioniert bei den längeren Kletterrouten an der hohen Wand übrigens genauso.
Spielerisch klettern lernen
Ein sinnvoller Boulderkurs oder Kletterkurs für Kinder muss dieses unbewusste Lernen aufgreifen. Kinder sind motiviert, solange etwas Spaß macht und spielerische Leichtigkeit verspricht. Merke: Es muss nicht wirklich leicht sein – es muss nur so aussehen.
Spielerisch Klettern und Bouldern
Wie trainiert man nun spielerisch? Über Spiele. An der Boulderwand Fangen spielen, Krake spielen, im Sommer im Freibereich unter Wasserbombenbeschuss „an der Wand bleiben“ oder schlicht wie bei einem Computerspiel kleine versteckte „Artefakte“ entlang der langen Routen an der Kletterwand einsammeln.
Da das in einer normal vollen Boulderhalle oder Kletterhalle nicht besonders gut funktioniert, sind Kurse zu Zeiten, in denen die Halle für die Öffentlichkeit geschlossen ist, sinnvoll.
In unserem Fall hat die Kletterwand mit Selbstsicherungsgerät im Indoor-Spielplatz die Neugier des damals vierjährigen Töchterchens geweckt.
Es folgte ein Kletterkurs für die Eltern mit anschließender Weitergabe des Wissens an das Kind, die keine Schwester hat anschließend in der Boulderhalle krabbeln und laufen gelernt und bis heute keinen Kurs belegt. Sie ist in der Vertikalen völlig angstfrei und bewegt sich mit traumwandlerischer Sicherheit.
Was kostet klettern mit Kindern?
Viele Kletterhallen in Deutschland sind im Besitz des DAV, des Deutschen Alpenvereins. Da man auf jede Tageskarte oder Klettertageskarte für die Halle einen Discount bekommt, lohnt die Mitgliedschaft durchaus.
ca. 8-10 Euro – Bouldern (inkl. Ausrüstung)
ca. 10-15 Euro – Klettern (inkl. Ausrüstung)
Die Eintrittspreise gestalten sich in den privat geführten Hallen anders. Hier ist die Spanne besonders groß, von niedrigen einstelligen Beträgen bis hin zum mittleren zweistelligen Bereich ist alles möglich.
Boulder-Ausrüstung für Kinder
Zum Bouldern brauchen Eure Kinder zwar keine Spezialausrüstung, aber ein Paar Schuhe. Und zwar Kletterschuhe. In manchen Hallen sind die Leihschuhe für Kinder im Eintrittspreis inbegriffen (für Erwachsene unseres Wissen nach nie).
Schuhe ausleihen kostet jedesmal zwischen einem und fünf Euro zusätzlich. Da ein Paar Boulderschuhe für Kinder schon ab 40 Euro käuflich erworben werden kann und man im Fachhandel auch noch die Wahl zwischen verschiedenen Herstellern und Marken hat, lohnt der Kauf tatsächlich.
Kletter-Ausrüstung für Kinder
Für das Klettern sieht es genauso aus: Spezielle Kleidung wird erst einmal nicht benötigt, wohl aber Schuhe und ein Gurt. Seile stellen die Hallen, Kinder fangen mit Toprope mit.
Toprope ist einfacher
Das heißt, die Seile sind bereits an den Wänden gesetzt, die Kinder können sich einfach einbinden und beim Klettern sichern lassen. Dafür braucht es allerdings eine zweite Person, die das kann, sowie ein Sicherungsgerät. Beides wird bei Kletterkursen und -gruppen gestellt.
Die Geräte kann man auch ausleihen. Die Leihgebühren von Gurt und Gerät liegen bei jeweils zwei bis zehn Euro, manche Hallen bieten Setpreise an: Schuhe, Gurte, Sicherungsgerät und Chalk für fünf bis fünfzehn Euro.
Aus hygienischen Gründen sind die eigenen Schuhe ohnehin empfehlenswert. Spezielle Kleidung wird ansonsten nicht benötigt, einfaches Sportzeug taugt auch zum Bouldern.
Chalk für trockene Hände
Ob Euer Kind Chalk (Magnesiumpulver) benötigt, wird sich zeigen. Manche Kinder lehnen das weiße Krümelzeugs kategorisch ab, andere nutzen es hin und wieder. Chalkbags kann man ebenfalls ausleihen, kostet wie die Schuhe bei jedem Eintritt noch einmal ein bis fünf Euro.
Zwei mal pro Woche Bouldern
Bei zwei wöchentlichen Terminen in der Boulderhalle sind das dann ohne Leihgebühren und ohne elterlichen Eintritt 24 Euro monatlich oder mehr. Kommen Eltern nur zum Ausüben der Aufsichtspflicht mit in die Boulderhalle, zahlen sie manchmal auch keinen Eintritt.
Kosten-Kletterkurse für Kinder
Werden Kurse gebucht, ist der Eintritt manchmal in der Kursgebühr enthalten. Preisangaben können wir hier nicht machen. Denn die Kurse werden sehr unterschiedlich behandelt, von der Dauer (je Treffen zwischen 30 und 120 Minuten), der Anzahl der Termine (2 Tage bis zu ein halbes Jahr lang einmal wöchentlich) bis zu den Anforderungen (Mindestalter, Mindestkörpergröße etc.) variiert das alles einfach zu stark. Ab 15 Euro ist man dabei, nach oben gibt es keine Grenze.
Wollt Ihr eine private Trainerstunde buchen, kostet das meist so um die 45 Euro. Manchmal kann nur eine Person daran teilnehmen, manchmal bis zu fünf Personen. Manche Trainer beschränken den Termin strickt auf 45 Minuten, andere machen 90 Minuten daraus. Aufschluss gibt nur eines: Nachfragen.
Klettern mit Kindern – Risiko, Spaß, Sicherheit
Klettern hat den Ruf, eine Extremsportart, ein Risikosport zu sein. Die Unfallstatistiken bestätigen das nicht. Zwar sind die Unfallzahlen in den Kletterhallen in den letzten Jahren gestiegen, aber noch mehr sind die Besucherzahlen gestiegen. Und beim DAV gab es sogar einen leichten Rückgang bei Verletzungen.
Ist Bouldern und Klettern sicher? Ja ist es.
Allerdings zeigen diese Statistiken auch, dass die meisten Unfälle denjenigen passieren, die sich um die halleneigenen Sicherheitsbestimmungen wenig Gedanken machen, die sich nicht an die Vorschriften halten, sich übernehmen, an Selbstüberschätzung leiden und/oder in schlechter körperlicher Verfassung sind.
Sicherheit geht vor
Kinder sollten vom ersten Moment auf der Matte an lernen, sich an die Regeln zu halten. Dort, wo Menschen klettern und bouldern, darf man nicht toben und herumalbern. Zumindest nicht genau darunter. Dass man nie unter- und übereinander klettert (Ausnahme: Kurssituationen, in denen genau das geübt wird), sollte ebenfalls klar sein.
Kinder sind Sicherheitsbedenken gegenüber aufgeschlossen, so dass die richtige Erklärung zur Regel durchaus fruchtet. Nicht vergessen: Es wird besser abgeklettert, nicht gesprungen. Und ohne Falltraining geht gar nichts, auch nicht in der Boulderhalle. Für das Klettern mit Seil und Sicherung gilt das genauso.
Vorteile Klettern & Bouldern
Gesundheit und gute Haltung
Warum sollten Kinder überhaupt klettern, wenn das alles so kompliziert ist? Aus einem ganz einfachen Grund: Beim Klettern lernen sie, was die Schule nicht vermitteln kann. Wer klettert, trainiert den gesamten Körper. Insbesondere die Rumpfmuskulatur ist gut ausgebildet, die skeletttragende Muskulatur erfüllt ihre Aufgabe.
Haltungsschäden und Wehwehchen, die mit einem bewegungsarmen Alltag assoziiert werden, sind unter regelmäßig Kletternden nahezu unbekannt.
Körperkontrolle, Balance, Kraft
Dazu kommt die sichere Bewegung in allen Lebenslagen, also auch im Alltag. Die besser entwickelte Motorik und Körperkontrolle bis hin zu einer ausgezeichneten Balance machen das Leben nicht nur leichter, sondern angenehmer.
Grundkenntnisse in Anatomie, Sportmedizin, angewandter Physik (Stichwort Hebelgesetze) bis hin zu räumlichem und logischen Denken werden gefördert.
Kinder lernen Soziale Kompetenzen
Wer in der Gruppe bouldert und klettert, hält sich an Regeln, gibt auf sich und die Anderen Acht. Soziale Fähigkeiten werden von Kindern in diesem Umfeld gut entwickelt. Kinder lernen, sich beim Bouldern zu konzentrieren. Sie knüpfen Kontakte mit anderen Kindern, schließen Freundschaften. Und sie entspannen beim Bouldern vom Schulstress – Bouldern ist Ausgleichssport.
Klettern für Stress-Abbau
Hier können Aggressionen abgebaut werden. Das körperlich gut entwickelte Gleichgewicht von Kletternden hat auch viel mit einem inneren Gleichgewicht zu tun: Wer problembeladen an die Boulderwand geht, wird dort nicht glücklich. Denn ohne Konzentration geht es nämlich nicht.
Klettern Outdoor vs. Klettern Indoor
Im Gebirge klettern ist eine andere Nummer als in der Halle an Plastikgriffen herumzuhängen. Allerdings kann das Eine auf das Andere vorbereiten: Wer den Sommerurlaub im Klettergebiet verbringt und Kinder dabei hat, kann vorbereitende Kurse in der Kletterhalle besuchen.
Das macht Sinn, denn wer schon ein bisschen etwas weiß, die Verhaltensregeln kennt und wenigstens rudimentär trainiert ist, wird den Urlaub ganz anders genießen können.
Auch hier gilt für beide Sportarten, dass Grundlagen, Techniken und Sicherheit erst einmal in der Halle gelernt werden sollten und es erst danach in die Natur geht.
Nicht vergessen: Draußen liegen keine Matten auf dem Boden, es sind keine Seile vorinstalliert. Ein gutes Seil ist ab etwa 80 Euro zu haben (längenabhängig mehr oder weniger), dazu müssen aber noch Expressen und anderes Equipment gerechnet werden.
Ein Crashpad, so der Fachbegriff für die Matten, die beim Bouldern untergelegt werden, kostet 80 Euro aufwärts. Das Crashpad ist normalerweise mit Taschen und Trageriemen ausgestattet und ersetzt den Rucksack für Tagesausflüge in die Felsen.
Mehr zum Thema Ausrüstung findet Ihr auf unserer Empfehlungsseite. Wer ganz genau wissen will was er für einen Klettertag-Outdoor braucht findet eine komplette Packliste mit Beispielen und genauer Beschreibung der einzelnen Gegenstände.
Klettern oder Bouldern – was eignet sich besser?
Kleine und zierliche Kinder haben bisweilen Probleme, einen passenden Klettergurt zu finden. Ansonsten spricht nichts dagegen, Klettern und Bouldern zu verbinden.
Klettern – Ausdauernder, Höhe und Sicherungstechnik
Während Klettern in Sachen Kraft und Technik etwas weniger anspruchsvoll ist, fordert es mehr Ausdauer und braucht immer einen Partner oder eine Partnerin zum Sichern. Das werden in den meisten Fällen die Eltern sein. Wer nur sichert, zahlt keinen Halleneintritt.
Bouldern – Kurz, knackig, unkompliziert
Beim Bouldern sind die Probleme (Routen) kürzer angelegt, erfordern aber intensivere Techniken und ja, auch etwas mehr Kraft. Die Ausdauer entwickelt sich von alleine, denn kein Kind will nach einer Stunde schon wieder gehen. Erfahrungsgemäß dauern Besuche in der Boulderhalle zwischen zwei und fünf Stunden.
Technik, Training, Vorbereitung
Vor dem Klettern und Bouldern warmmachen, an die Anweisungen der Trainer halten, mehr braucht es erst einmal nicht. Die Technik lernt man mit der Zeit, spezielles Training für den Sport ist nicht nötig.
Welche Vorkenntnisse brauchen Kinder zum klettern?
Klettern und Bouldern kann jeder, auch ohne Vorkenntnisse. Einzige Ausnahme: Sichern müssen Erwachsene, die das gelernt haben und idealerweise mit einem entsprechenden Nachweis auch belegen können. Die Sicherheitsbestimmungen sollten bekannt sein, die hängen aber auch in jeder Halle aus.
Bei Kursen mit einer bestimmten Zielsetzung werden manchmal Erfahrungen vorausgesetzt. Aber diese Kurse richten sich eher an Jugendliche und Erwachsene.
Klettern und Bouldern ist inklusiv, kann also auch von Kindern und Erwachsenen mit Beeinträchtigungen angegangen werden. Auch da gibt es in manchen Hallen die respektiven Klettergruppen und -kurse.
Wie oft in der Woche sollen Kinder klettern?
Kinderklettern – Ein bis drei mal pro Woche
Für Spaß und Ausgleich zum Alltag ist ein wöchentlicher Termin in der Kletter-/Boulderhalle toll, für spürbare Fortschritte dürfen es auch zwei oder drei sein.
Mehr würde Kinder überfordern. Denn natürlich müssen sie nebenbei auch noch Schule oder Kindergarten, das musikalische Hobby, die Hausaufgaben und ihre Sozialkontakte bewältigen, wollen spielen und noch einen anderen Sport machen. Alles völlig in Ordnung.
Die Leistungsgruppen des DAV setzen auch nur ein- bis zweimal wöchentlich Training an. Etwas anderes sind Kletterfreizeiten: Ein bis zwei Wochen in den Ferien unter professioneller Anleitung Klettern und Bouldern ist auch für Kinder ein Heidenspaß.