Kletterhelm Kaufen – Worauf Achten | Der perfekte Helm

Kletterhelm kaufen worauf achten

Als erstes solltest Du dir überlegen, welche Art von Kletterhelm du dir kaufen möchtest.

Es gibt 3 Arten von Kletterhelmen:

  1. Hartschalen-Helme (Perfekter Einsteiger Helm – günstig und robust)
  2. Hartschaum-Helme (Leichtgewicht) 
  3. Hybrid-Helme (Bester Allrounder – Relativ leicht und robust)

Hartschalen-Helme – Günstig und Robust

Perfekter Einsteiger Helm

Der günstigste Kletterhelm unter den drei Varianten.
Hartschalen-Helme sind sehr robust und schützen den Kopf verlässlich gegen Steinschlag.

Der Schutz vor seitlichem Aufprall ist allerdings nur suboptimal.
Ein weiterer Nachteil ist das verhältnismäßig hohe Gewicht

Klettersteig Tipp Abstand halten
Hartschalen Helm
VorteileNachteile
GünstigGeringer seitlicher Aufprallschutz
WiderstandsfähigBelüftung
Guter Schutz vor SteinschlagHohes Gewicht
Tragekomfort

2 Beispiele für Hartschalen Helme:

edelrid-zodiac-kletterhelm
Edelrid – Zodiac*
Black Diamond Half Dome Kletterhelm
Black Diamond – Half Dome*

Ein Hartschaum-HelmDas Leichtgewicht

Kaum spürbar und trotzdem sicher

  • Hartschaum-Helme haben den großen Vorteil, dass sie extrem leicht sind.
  • Der Tragekomfort ist im Vergleich zu einem Haftschalen-Helm deutlich angenehmer. 

Leicht & Sicher
Diese Helme wiegen zwischen 160 und 200 Gramm – was für all jene die nicht gerne Helm tragen ein Segen ist.

Neuesten Untersuchungen zufolge, schneiden die Hartschaum-Kletterhelme bei Aufprall Verletzungen (zum Beispiel wenn Du bei einem Sturz seitlich gegen die Wand prallst) am besten ab. 

Klettersteigset leicht kinder
Hartschaum Helm – super leicht.
VorteileNachteile
Geringes GewichtEmpfindlich 
Guter seitlicher Aufprallschutz Relativ teuer
Hoher TragekomfortMüssen nach starker Belastung (Steinschlag) ausgetauscht werden
Gute Belüftung
Oft für mehrere Sportarten zertifiziert

Wo liegen die Schwächen?
Aufgrund ihrer Beschaffenheit sind diese Helme empfindlich. Sie schützen zwar verlässlich vor Steinschlag und Co, haben aber eine geringere Lebenserwartung als zB. der oben genannte Hartschalenhelm.

Der Aufprall eines herabfallenden Steins wird zwar vom Schaum absorbiert, kann aber eine ordentliche Delle im Helm hinterlassen. So ist es je nach Größe des Einschlags möglich, dass der Helm ausgetauscht werden muss. Auch beim Transport ist etwas Vorsicht geboten.

Kletterhelm Petzl Klettersteig
Hartschaum-Helm | Petzl – Sirocco*

Hybrid-Helme die besten Allrounder

Sie nutzen das leichte Gewicht des Styroporkerns, umgeben diesen aber mit einer robusten Hartschale. Somit ist dein Kopf sowohl gegen Steinschlag von oben als auch bei seitlichem Aufprall bestmöglich geschützt.

Das Gewicht – ein Kompromiss: Ein Hybridhelm ist schwerer als ein Hartschaum-Helm, aber deutlich leichter als der Hartschalenhelm.

Die meisten modernen Helme sind Hybrid-Helme und auch wir empfehlen Dir beim Kauf eines neuen Kletterhelms die Hybridvariante.

VorteileNachteile
LeichtNicht ganz so robust wie Hartschalen-Helme
RobustNicht ganz so leicht wie Hartschaum-Helme
Hoher TragekomfortTeurer als Hartschalen-Helme
Gute Belüftung
Guter seitlicher Aufprallschutz
Oft für mehrere Sportarten zertifiziert

2 Beispiele für Hybrid-Helme:

Mammut Kletterhelm
Mammut – Wall Rider*
Black Diamond – Vision*

Kletterhelm Kaufen – worauf achten?

Beim Kauf eines Kletterhelms solltest du neben der Bauart vor allem auf folgende Kriterien achten:

  • Gewicht
  • Größe
  • Passform
  • Widerstandsfähigkeit
  • Aufprallschutz
  • Verschlusssystem
  • Stirnlampen Befestigung
  • Belüftung
  • Farbe

Das Gewicht:
Wie bei jedem Ausrüstungsgegenstand beim Klettern spielt auch das Gewicht beim Helm eine große Rolle. Denn je leichter der Helm, desto besser ist das für die Gewichtsoptimierung beim packen.

Das macht sich sowohl beim Zustieg im Rucksack als auch bei einer langen alpinen Route bemerkbar.

Kletterhelm test gewicht
Hartschalen vs. Hartschaum

Das Gewicht ist beim Helm immer auch ein Kompromiss mit der Widerstandsfähigkeit. 

Die leichtesten Kletterhelme am Markt bringen nur etwa 150 Gramm auf die Waage. Allerdings sind die absoluten Leichtgewichte gerade im alpinen Gelände anfällig auf Dellen und haben oft eine kürzer Lebensdauer. 


Passform & Größe:
Ein Kletterhelm muss Dir gut passen und sich angenehm anfühlen. Denn nur wenn das der Fall ist, wirst Du ihn gerne aufsetzen.

Dabei sollte der Helm auch ohne festgezogenen Kinnriemen relativ fest am Kopf sitzen und nicht verrutschen.

Er sollte aber auch nicht so fest sein, dass es zu Druckstellen am Kopf kommt (Das kann zu Kopfschmerzen führen).

Kletterhelm test passform
Kletterhelm Test

Viele Helme lassen sich mit kleinen Polstern und durch die Riemen noch verstellen. Die Kopfweite stellst Du mit einem Drehrad oder einer Ratsche ein, die sich meist am Hinterkopf befinden.

Probiere aus, ob der Helm auch bei schnellen Bewegungen sicher am Kopf sitzt und nicht verrutscht.
Außerdem solltest Du prüfen, wie er sich verhält, wenn du Deinen Kopf in den Nacken legst und nach oben schaust. Achte darauf, dass der Helm in jeder Position Deine Stirn bedeckt, denn nur so kann er sie im Falle eines Sturzes auch schützen.


Widerstandsfähigkeit:
Wie bereits erwähnt, sind unterschiedliche Helmtypen unterschiedlich robust. Wenn die Strapazierfähigkeit das wichtigste Kriterium für Dich ist, solltest Du zum Hartschalenhelm greifen. Er hat sicherlich die längste Lebensdauer unter den Kletterhelmen. 


Wir haben 12 Kletterhelme getestet!

Die 5 Gewinner stellen wir im aktuellen Kletterhelm-Test vor.

Kletterhelm Test -
Die 5 Testsieger

Seitlicher Aufprallschutz
Beim seitlichen Aufprallschutz schneiden Kletterhelme aus Hartschaum deutlich besser ab. Er schützt auch bei seitlichem Aufprall gut, der Schaum verteilt die Energie des Aufpralls besser.


Verschlusssystem:
Die Helme der namhaften Hersteller sind alle mit einem hochwertigen Verschlusssystem ausgestattet. Das ermöglicht es den Helm schnell zu schließen und zu öffnen.

In der Regel besteht der Verschluss aus einem Bandsystem, das am Helm fixiert ist und sich an am Kinn schließen und öffnen lässt.

Kletterhelm test Verschluss
Verschlusssysteme von Kletterhelmen

Belüftung:
Beim Klettern kommst du gehörig ins Schwitzen. Aus diesem Grund muss der Helm gut belüftet sein und die Zirkulation der Luft ermöglichen, dass dein Schweiß verdampfen kann und dir nicht in die Augen rinnt.

Ein guter Helm verfügt über mehrere Belüftungsöffnungen, die zudem auch noch das Gewicht reduzieren.

Kletterhelm test belüftung
Großzügige Belüftung

Bei Kletterhelmen befinden sich die Belüftungsöffnungen seitlich, da Du so besser vor Steinschlag geschützt bist.


Stirnlampen Befestigung:
Ein guter Kletterhelm verfügt über die Möglichkeit eine Stirnlampe am Helm zu befestigen, damit du beim frühen Zustieg oder späten Abstieg noch ausreichend siehst und Dich orientieren kannst. Oft lässt sich die Stirnlampe vorne mit Clips am Helm befestigen und ist dabei gegen verrutschen geschützt.

Wenn Du beim Klettern eine Sicherungsbrille verwendest, solltest Du vor dem Kauf checken, ob der Helm mit Deiner Brille kompatibel ist. Manche Helme verfügen zum Beispiel über einen seitlichen Sonnenschutz und haben somit dort keinen Platz für die Brille.


Auf komplett schwarzen Kletterhelm verzichten

Die Farbe spielt bei der Wahl des Kletterhelmes eine eher untergeordnete Rolle. Du solltest lediglich auf die Farbe schwarz verzichten. Einerseits heizen sich schwarze Helme im Sommer stark auf und zweitens wirst Du mit einem schwarzen Helm im Notfall schlechter gefunden als mit einem Helm in einer grellen Signalfarbe.

Ausnahme: Eisklettern


Multisporthelme

Kletterhelme mit mehrfach Zertifizierung für verschiedene Sportarten

Es gibt Kletterhelme, die nicht nur fürs Klettern, sondern auch für andere Sportarten geeignet sind. Die Helme sind entsprechend zertifiziert und nennen sich Multisporthelme. 

Der Meteor von Petzl ist zum Beispiel zum Klettern, Bergsteigen und auch zum Skitourengehen zertifiziert. Wenn Du zuhause nur wenig Platz hast und mehrere Sportarten betreibst, kann sich der Blick auf die Multisporthelme durchaus lohnen.

Der Meteor ist für das Skitourengehen geeignet, erfüllt aber nicht die Helmnorm EN 1077 für das alpine Skilaufen.

Petzl Meteor Kletterhelm
Petzl Meteor* – Klettern & Skitouren

Expressen im Test

Wir haben getestet:
Die 5 Besten Expressen stelle ich im aktuellen Expressen Test vor.

Expressschlingen klettern Test
Exen im Test

Spezielle Kletterhelme für Frauen

Immer mehr Hersteller kümmern sich um die speziellen Bedürfnisse von weiblichen Sportlerinnen. Das ist auch bei Kletterhelmen nicht anders. Gerade Frauen mit langen Haaren können von den speziellen Helmen profitieren. 

Dazu gehört zum Beispiel der Black Diamond Halfdome Women, der Petzl Elia oder der Petzl Borea. Bei diesen Helmen ist die Schale so konzipiert, dass die Haare dann auch noch unter den Helm passen, wenn Sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden sind.


Kletterhelm und Mütze – geht das?

Die Antwort lautet ja! In der Regel passt eine leichte, dünne Mütze problemlos unter den Helm. Das ist im Winter wichtig, um deinen Kopf vor kalten Temperaturen und dem Auskühlen zu bewahren.

Nimm beim Anprobieren am besten die Mütze mit, um zu sehen, welcher Helm mit Mütze gut passt und sich dementsprechend verstellen lässt.


Wie verpackst du einen Kletterhelm am besten im Rucksack? 

Unterwegs trägst Du deinen Helm in der Regel nicht am Kopf, sondern verstaust ihn im oder am Rucksack. Entweder Du befestigt ihn an der speziellen Helmbefestigung außen am Rucksack.

Stelle dabei sicher, dass der Helm nicht herabfallen kann und so gut wie möglich geschützt ist. Bei dieser Befestigungsvariante ist der Helm am leichtesten erreichbar. 

Oder du packst ihn ganz oben in deinen Rucksack. Den Raum im inneren des Helms kannst Du zum Beispiel mit einer leichten Jacke füllen oder Du packst Deine Kamera oben hinein, damit diese geschützt ist.

Wenn Du Deinen Helm außen am Rucksack transportieren möchtest,, achte beim Abstellen des Rucksacks darauf, dass Dein Helm nicht beschädigt wird. 


Mehrseillängen-Klettern Lernen

  • Hilfreiche Tipps
  • Planung
  • Seilmanagement
  • Sicherungstechnik
Mehrseillängen guide Titelbild

Wie lange ist ein Kletterhelm haltbar bzw. wann solltest Du ihn austauschen?

Ein Kletterhelm hat kein Mindesthaltbarkeitsdatum, aber es gibt einige Anhaltspunkte für einen Austausch. Ein Kletterhelm, der wenig benutzt wurde und kühl und dunkel gelagert wurde, kann auch nach zehn Jahren noch benutzt werden.

Ist ein Kletterhelm viel im Einsatz und vor allem viel UV-Strahlung ausgesetzt, setzt das dem Material zu und es ermüdet schneller. Sind Teile des Helms verfärbt, gebrochen oder stark verformt, solltest Du ihn ersetzen.

Eine Faustregel besagt, dass ein Helm bei einem Hobby-Kletterer mit mittlerer Beanspruchung seinen Zenit nach ca. 5 Jahren erreicht hat.

Was aber für alle gilt: Wenn der Helm einen groben Steinschlag abbekommen hat oder wenn Du mit ihm gestürzt bist, solltest Du ihn vorsichtshalber austauschen. Hier geht Sicherheit vor. Bei einem starken Aufprall bricht ein Kletterhelm sogar, um die Kraft besser zu verteilen.


Die richtige Reinigung und Pflege des Kletterhelms

Ein Kletterhelm kann hin und wieder auch schmutzig werden, zum Beispiel, wenn du draußen geklettert bist und es geregnet hat. Allerdings kannst Du einen Kletterhelm nicht einfach in der Waschmaschine waschen. Lediglich die entfernbaren Polster kannst Du in die Waschmaschine stecken. Aber bitte nur in einem Wäschenetz. Die anderen Teile des Helms kannst Du mit einem feuchten Lappen und einem milden Reinigungsmittel (zum Beispiel pH-neutraler Seifenlauge) abwischen und mit klarem Wasser gut nachspülen.


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Zertifizierungen und Normen für Kletterhelme

Im Bereich der Kletterhelme gibt es verschiedene Normen und Zertifizierungen. Die Norm EN 12492 für Bergsteigerhelme besagt, dass ein Helm vor allem vor herabfallenden Gegenständen schützen muss.

Beim Test wird ein Gewicht mit 10 kg aus einer Höhe von zwei Metern auf den Helm fallen gelassen. Der Helm muss das Gewicht so abfedern, dass auf Kopf und Halswirbelsäule maximal noch eine Kraft von 10 kN wirkt.

Neben diesem Falltest werden die Helme noch einem Durchdringungstest, sowie einem seitlichen Aufprall Test unterzogen. 

Die Norm EN 397 gilt für Industrieschutzhelme und legt noch strengere Anforderungen an den Tag. Ein Kletterhelm für den Normalgebrauch fällt in der Regel nicht unter diese Norm

Zudem müssen Kletterhelme das CE-Zeichen tragen, da sie unter die Europäische Richtlinie für persönliche Schutzausrüstung (89/686/EWG) fallen.

Fazit: Ein Kletterhelm ist ein wichtiger Teil der Schutzausrüstung beim Klettern. Er muss Deinen Kopf vor Steinschlag und vor seitlichem Aufprall schützen und soll dabei möglichst leicht und komfortabel sein.

Achte beim Kauf vor allem auf die Passform. Der Helm muss sich gut am Kopf anfühlen und das Verschlusssystem sollte sich für dich leicht bedienen lassen.


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