Expressen Test 2023 – Die 6 Besten Expressschlingen
Seit über 10 Jahren klippe ich nun schon Expressschlingen an den Fels. Mittlerweile weiß ich was eine gute Expresse ausmacht, und worauf (unter anderm) zu achten ist:
– Lässt sich das Seil gut ein– und aushängen?
– Achte auf das Verhältnis von Gewicht zu Bruchlast.
– Die Schlinge zum Sportklettern soll breit sein.
– IMMER verschieden lange Schlingen mitführen.
– Große Schnapper-Öffnungen sind besser zum Sportklettern.
– Am besten keine „Nase“ am Karabiner.
Die 6 besten Expressen
- DMM – Alpha Sport
- Petzl – Djinn
- Edelrid – Slash
- Petzl – Ange Finesse
- Edelrid – Bulletproof
- DMM – Shadow
Expressen im Test – Die 6 Gewinner
Beste Expresse – Sportklettern
DMM – Alpha Sport
Preisvergleich *
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Bergzeit
Bergfreunde
- DMM hat sich hier deutlich durchgesetzt.
- Die Karabiner der Alpha Sport sind besser verarbeitet als die der gesamten Konkurrenz.
- In Sachen Handling schneidet sie besser ab als die Petzl Spirit und in der Kategorie Bruchlast gewinnt sie gegen die Expressen von Black Diamond.
- Die Alpha Sport ist damit eindeutige Sieger in der Kategorie – Sportklettern.
Top Preis-Leistung
Petzl – Djinn
Preisvergleich *
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Bergzeit
Bergfreunde
- Ausgewogene Expresse mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Relativ große Karabiner – liegen gut in der Hand und lassen sich super bedienen.
- Fixierung des unteren Karabiners erleichtert das Ein- und Aushängen des Seils.
- Super Allrounder.
Preis-Leistung
Edelrid Pure
Preisvergleich *
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Bergzeit
Bergfreunde
- Einsteiger werden auf den Preis achten – sie sollten aber auch auf die Qualität achten.
- Vor allem was das Handling betrifft hat sich die Pure gegen die Konkurrenz durchsetzen können.
- Erleichtertes Klippen (durch gebogenen Keylock-Schnapper) ist vor allem für Anfänger wichtig.
- Klare Empfehlung für Anfänger, die ihre Energie fürs Klettern, und nicht für das Einhängen des Seils, aufwenden möchten.
Beste Expresse – Leichtgewicht | Trad & Alpin
Petzl – Ange Finesse
Preisvergleich *
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Bergzeit
Bergfreunde
- Erwartungsgemäß ist die Expresse leicht – ABER den Testsieg hat der Ange Finesse das deutlich bessere Handling eingebracht.
- Innovativer Schnapper (MonoFil Keylock) machen die Expresse extrem leicht und sicher.
- Keine „Nase“ am Schnappereingang – Das Ein- und Aushängen des Seils ist dadurch deutlich angenehmer.
Testsieger Robust & Langlebig
Edelrid Bulletproof
Preisvergleich *
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Bergzeit
Bergfreunde
- Die mit Abstand widerstandsfähigste und langlebigste Expresse aller getesteten Modelle.
- Einzigartige Expresse mit einem Stahleinsatz im seilseitigen Karabiner.
- Ansonsten “normale” Verschleißerscheinungen (aufgrund von Seilreibung) sind bei der Bulletproof kein Thema.
- Sie ist etwas schwerer als andere Modelle dafür aber auch wesentlich robuster.
- Unangefochtener Sieg in dieser Kategorie.
Beste lange Expresse | 25 cm
DMM Shadow
Preisvergleich *
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Bergzeit
Bergfreunde
- Die Shadow hat die besten Bruchwerte im gesamten Expressen Test.
- Vor allem der Bruchwert offen mit 10 kN ist beeindruckend.
- Die Shadow ist trotz der 25 cm, leicht und je nach Route gehören 2 dieser Expressen an jeden Klettergurt.
- … an jenem Tag, als ich die 25 cm Shadow von DMM zum ersten mal in der Hand hielt – hat DMM einen begeisterten Fan dazu gewonnen.
Was macht eine gute Expresse aus?
Unsere 5 Testkriterien
1. Klippen und Einhängen des Seils
Das Klippen an den Bohrhacken stellt meist noch keine große Schwierigkeit dar, die meisten getesteten Expressen haben hier gut abgeschnitten.
Beim Einhängen des Seils haben sich merkliche Unterschiede hervorgetan. Gerade für Einsteiger ist das Einhängen des Seils in die Expresse eine große Hürde und neben viel Übung hilft ein Satz guter Expressen.
2. Aushängen des Seils
Bei Aushängen des Seils stoßen sogar langjährige Kletterer schnell an Ihre Grenzen – wir haben alle 3 Szenarien getestet und die Ergebnisse in den Test mit einfließen lassen.
3. Gewicht und Packmaß
Grundsätzlich gilt – je leichter desto besser.
Expressen mit geringem Gewicht bei gleichzeitig hoher Bruchlast sammeln hier Punkte.
4. Handling insgesamt + Schlinge
Das Klippen haben wir ja weiter oben schon getestet, hier geht es um
- Die Schlaufe – wie gut lässt sie sich anfassen bzw. wie gut kann ich mich gegebenenfalls daran hochziehen (speziell beim Sportklettern wichtig).
- Karabiner Form und Größe
- Schnapperöffnung – Die Form des Schnäppers erleichtert das Einhängen des Seils
- Fixierung des seilnahen (unteren) Karabiners – Nicht nur ein sicherheitsrelevantes Feature, sondern auch das gesamte Handling der Expresse wird durch eine gute Fixierung mit beeinflusst.
5. Bruchlast offen
Warum ist eine hohe Bruchlast bei offenem Schnapper ein Vorteil?
Ein Sicherheitsvorteil: es kann (in den seltensten Fällen) passieren, dass sich ein Schnapper öffnet.
Das lässt sich bei aufmerksamen Einhängen, Seilverlauf etc. zwar weitgehend vermeiden, aber nie ganz ausschließen. Hat der Karabiner eine hohe Bruchlast auch bei offenem Schnapper – stellt das einen zusätzlichen Sicherheitspolster dar.
Expressschlingen – Testsieger im Detail
Testsieger Sportklettern
DMM – Alpha Sport
Preisvergleich *
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Bergzeit
Bergfreunde
Kurzinfo
Gewicht: 112 g / 117 g / 122 g
Bruchlast längs: 24 kN
Bruchlast offen: 9 kN
Bruchlast quer: 8 kN
Karabiner: Keylock-System
Schlingenlänge: 12 / 18 / 25 cm
Schlingenbreite: 25 mm
Am Ende gewinnt die wohl ausgewogenste Expresse, die ich je in der Hand gehalten habe.
Expressen gehören für mich zu den absoluten Schönheiten der Kletterausrüstung und – WOW… was für geile Teile, die wir hier getestet haben.
Die Alpha Sport von DMM hat in den wichtigsten Kategorien gewonnen:
– Klippen (Einhängen und Aushängen)
– Handling insgesamt
Die beste Sportkletter-Exe die wir finden konnten.
Die DMM hat sich gegen die Black Diamond und Petzl durchgesetzt – die Alpha Sport ist extrem gut.
Der Karabiner bzw. der Schnapper der Alpha ist so geformt, dass sich das Kletterseil einfach und sauber einhängen lässt. Die Schlinge ist mit 2,5 cm breit genug, um sich komfortabel daran hochzuziehen.
Der untere Karabiner ist mit einem robusten Hartgummi fixiert und bleibt an Ort und Stelle. Der Schnapper und die Verarbeitung der Alpha Sport ist leichtgängiger und insgesamt hochwertiger als die der Nitron von Black Diamond oder der Spirit von Petzl.
Die Alpha Sport kommt in den Längen 12, 18 und 25 cm.
Preis-Leistung
Edelrid Pure
Preisvergleich *
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Bergzeit
Bergfreunde
Kurzinfo
Gewicht: 100 g / 105 g
Bruchlast längs: 23 kN
Bruchlast offen: 8 kN
Bruchlast quer: 10 kN
Karabiner: Keylock-System
Schlingenlänge: 10 / 18 cm
Schlingenbreite: 16 mm
Die beste Sportkletterexpresse für Einsteiger die wir gefunden haben.
Aufgrund der einfacheren Bedienung beim Klippen sind Karabiner mit Keylock-System immer die bessere Wahl für Anfänger.
Die Slash von Edelrid hat 3 überzeugende Argumente auf ihrer Seite:
- Der Preis ist für hochwertige Keylock-Karabiner sehr vernünftig.
- Die Bruchwerte sind besser als bei den meisten anderen dieser Preisklasse (Querbelastung 10kN).
- Einfache Bedienung – dank des gebogenen Schnappers ist das Klippen auch für ungeübte Finger keine zusätzliche Hürde.
Expressen mit Wire Gate haben zwar gewisse Vorteile (Gewicht, Vereisung…), haben aber besonders in dieser Preisklasse, deutliche Nachteile beim Ein- und Aushängen des Seils. Vor allem Einsteiger sollten sich Expressen gönnen, die leicht zu bedienen sind.
Für noch einfachere Bedienung ist der seilseitige Karabiner nicht nur gebogen, sondern auch mit einem Antitwist Gummi fixiert.
Testsieger Leichtgewicht | Trad & Alpin
Petzl – Ange Finesse
Preisvergleich *
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Bergzeit
Bergfreunde
Kurzinfo
Gewicht: 78 g
Bruchlast geschlossen: 22 kN
Bruchlast offen: 10 kN
Bruchlast quer: 7 kN
Karabiner: MonoFil Schnapper
Schlingenlänge: 10 oder 17 cm
Was diese Expresse ausmacht: Sehr leicht, einfaches Handling dank MonoFil, hohe „Bruchlast offen“.
Das geniale dieser Expresse wird erst bei genauerem Hinschauen ersichtlich. Der kleine Drahtbügel verschwindet in der Expresse.
Die sonst so lästige Nase des Karabiners ist hier kein Thema. (Genau – das ist jene Nase, an der sonst immer das Seil hängen bleibt), dadurch verlieren, vor allem Nachsteiger, oft unnötig Zeit und Energie beim Aushängen des Kletterseils.
Der kleine Bügel macht den ganzen Unterschied – das Klippen ist einfacher und kraftsparender.
Ich empfehle jedem, der sich eine Expresse für Alpin- oder Tradrouten besorgt, die kleine extra Investition in Kauf zu nehmen und auf eine besseres Handling zu setzen.
Testsieger Robust & Langlebig
Edelrid – Bulletproof
Preisvergleich *
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Bergzeit
Bergfreunde
Kurzinfo
Gewicht: 117 g
Bruchlast geschlossen: 27 kN
Bruchlast offen: 8 kN
Bruchlast quer: 10 kN
Karabiner: Keylock
Schlingenlänge: 12 / 18 cm
Schlingenbreite: 15 mm
Jeder Kletterer sollte mindestens 2 dieser Expressen in seinem Sortiment haben.
Warum?
Weil diese extrem robusten Expressen immer dann zum Einsatz kommen, wenn Du Dich an einer Expressschlinge ablassen musst.
Sei es ganz oben vom Standplatz aus, oder auch mal zwischendrin, wenn nichts mehr geht.
Die Seilreibung killt im Lauf der Jahre jede noch so strake Expresse, bis auf eine – die Bulletproof von Edelrid.
Die Bulletproof hat genau da wo das Kletterseil verläuft einen Stahleinsatz.
Dieses Stück Stahl ist einzigartig und macht sie zu der mit Abstand widerstandsfähigsten Expresse am Markt.
In vielen Klettergebieten (speziell in weniger entwickelten Ländern) gehört es zur guten Kletter-Etikette, dass man sein eigenes Material zum Ablassen verwendet (So werden die teuren Umlenker geschont und halten länger).
Und genau dafür sind die Bulletproof-Exen ideal.
Der passende HMS-Karabiner (auch mit Stahleinsatz) ist ideal für Sicherungssysteme, in denen das Seil um den Karabiner läuft (Tube, Jule, Smart etc.). Auch hier sorgt der Stahleinsatz für wesentlich längere Lebensdauer des Karabiners.
Testsieger – lange Expresse | 25 cm
DMM – Shadow
Preisvergleich *
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Bergzeit
Bergfreunde
Kurzinfo
Gewicht: 113
Bruchlast längs: 24 kN
Bruchlast offen: 10 kN
Bruchlast quer: 9 kN
Karabiner: Keylock
Schlingenlänge: 12 / 18 / 25 cm
Schlingenbreite: 25 mm
Die walisische Edelschmiede DMM macht extrem hochwertige und innovative Expressen & Karabiner.
Die Shadow ist jene Expresse mit der höchsten Bruchlast offen (10 kN)! Allein das ist schon ein Grund, sich ein paar dieser Expressen an den Gurt zu hängen.
Jeder Kletterer sollte mindestens 2 lange Expressen (25 cm) besitzen und immer mit dabeihaben.
In manche Routen ist es einfach nötig den Seilverlauf zu begradigen – und 25 cm sind (beim Sportklettern) meist ausreichend.
Die Shadow ist dafür perfekt, sie ist nicht zu schwer und hat außerordentliche Bruchwerte. Die Schlinge ist dick genug, um sich gegebenenfalls daran hochzuziehen. Außerdem ist das Material der Schlinge relativ weich was das Handling insgesamt noch angenehmer macht.
Die Karabiner sind farblich gekennzeichnet und der seilseitige Schnapper ist ergonomisch gebogen – und zwar so, dass Du auch am absoluten Limit (und Tunnelblick) das Seil noch rechtzeitig klippen kannst.
Wie alle Sportkletter-Expressen, die ich hier empfehle, haben auch die Karabiner der Shadow einen Keylock-Verschluss. Damit kannst Du schneller klippen und ersparst Dir das lästige hängenbleiben an der Karabinernase.
Bestnoten beim Einhängen und Aushängen des Kletterseils.
Wie viele Expressschlingen brauche ich zum Sportklettern?
Grundsätzlich gilt – für die meisten Sportkletterrouten reichen 15 Expressen vollkommen aus.
Es gibt natürlich auch längere Routen, in denen auch mal 20 Expressschlingen notwendig sind, aber das ist eher die Seltenheit.
Trotzdem macht es Sinn immer ca. 20 Expresschlingen dabei zu haben – So bist Du viel flexibler und kannst möglicherweise sogar eine zweite Route eröffnen.
Wichtig ist, dass Du Schlingen in unterschiedlicher Länge dabeihast.
So kannst Du den Seilverlauf der Route begradigen aber auch knifflige Stellen wie Überhänge oder Kanten entschärfen.
Merke: Lieber zwei Expressen zu viel als eine zu wenig. Das heißt, nimm immer 2 Reserve-Expressen mit.
Beispiel für eine Route mit 10 Bohrhaken:
Kurze (10-12 cm): 6 Stück
Mittel (16-18 cm): 4 Stück
Lang (20-25 cm): 2 Stück
Insgesamt: 12 Expresschlingen
Es ist langsam Zeit für ein neues Seil?
Informiere Dich BEVOR Du kaufst – im aktuellen Kletterseil-Test.
Expressen kaufen – was ist zu beachten
Jede Expresse besteht aus zwei Karabinern, die mit einer Schlinge verbunden sind. Die Art wie diese 3 Komponenten beschaffen sind, beeinflusst Handling und Einsatzgebiet.
Im Folgenden gehen wir auf die Vor- und Nachteile der jeweiligen Expressentypen ein.
Die Schlingen
Länge der Expressschlingen
Expressschlingen gibt es in Längen von 10 – 25 cm.
Kurze Schlingen (10-15 cm) werden gerne für das Sportklettern oder Hallenklettern verwendet, dort wo die Routen relativ gerade nach oben gehen bzw. das Seil gerade verläuft, und kaum Reibungspunkte entstehen können.
Lange Schlingen (20-25 cm)
a.) Werden bei ungeradem Seilverlauf verwendet, um eben diesen zu begradigen und so die Reibung zu verringern.
Jeder der schon etwas länger klettert hat sicher schon erlebt, wie unangenehm es ist, wenn der Seilverlauf nicht ausreichend begradigt wurde, und das Seil (erhöhte Seilreibung) “hochgezogen” werden muss.
b.) Lange Schlingen kommen auch bei ungünstiger Position des seilnahen Karabiners zum Einsatz.
Wenn zum Beispiel der Karabiner direkt über einer Kante liegt (Gefahrensituation) kann mit einer längeren Expresse die Situation entschärft werden.
Ein über einer Kante liegender Karabiner stellt eine akute Gefahr dar. Er kann sich öffnen bzw. bei seitlicher Belastung über die Kante sogar brechen.
Expressschlingen Länge zum Sportklettern
Standardlänge ist 10 -15 cm
(Zusätzlich 2 lange Schlingen 20 – 25 cm)
60 cm Expressschlinge
Bei Mehrseillängen oder alpinen Touren werden gerne noch längere Expressschlingen verwendet. Dabei dient eine dünne Bandschlinge (60 cm) als Expressschlinge zwischen den Karabinern.
So lassen sich auch extrem verzwickte Routen gut absichern.
Die neuen Klettergurte
TEST
- Leichter
- Bequemer
- Mehr Bewegungsfreiheit
Dicke oder dünne Expressschlinge?
Wie breit oder dick eine Expressschlinge ist, hat weniger mit der Sicherheit zu tun, (dünne Schlingen haben ebenfalls einen hohen Bruchwert) sondern mit dem Handling und dem Gewicht der Schlingen.
- Je dünner eine Schlinge desto leichter und geringer das Packmaß.
- Je breiter eine Schlinge desto besser das Handling.
Beim Sportklettern ist es besser eine breite Schlinge zu verwenden, da sie mehr Widerstand bietet, und es daher leichter ist das Seil ein- bzw. auszuhängen. Außerdem kannst Du Dich besser daran festhalten und gegebenenfalls daran hochziehen.
Beim Alpin- oder Tradklettern willst Du Gewicht sparen und Dein Packmaß so gering wie möglich halten. Deshalb kommen dünne Schlingen zum Einsatz.
Der Karabiner
Es befinden sich immer zwei unterschiedliche Karabiner an jeder Expressschlinge. Ein hakenseitiger (oben) und ein seilseitiger (unten).
Die beiden Karabiner sind idealerweise farblich gekennzeichnet und sollten immer gleich verwendet werden.
Der obere Karabiner (Hakenseitig)
Wichtig: Den oberen Karabiner, also jener der am Bohrhaken eingehängt wird, bitte ausschließlich oben einhängen und nicht für die Seilseite verwenden.
Warum?
Der Bohrhacken ist härter als das Material des Karabiners – durch einen Sturz oder intensive Belastung kann es am Karabiner zu Materialverschiebungen kommen – das heißt es können scharfe Kanten entstehen. Diese Kanten möchtest Du nicht in der Nähe Deines Seils! Deshalb – den oberen Karabiner (gerade und nicht fixiert) IMMER an den Bohrhacken.
Unterer Karabiner (Seilseitig)
Um das Einhängen des Kletterseils zu erleichtern, ist der untere Karabiner leicht gebogen. Und ja, es funktioniert – das Seil lässt sich dadurch deutlich leichter einhängen.
Fixiergummi bzw. Fixierung:
Der seilseitige Karabiner ist zusätzlich mit einem Gummi oder einer Naht fixiert. Das erleichtert nicht nur das Einhängen, sondern hält den Karabiner in der richtigen Position und verhindert, dass sich der Karabiner dreht.
Dir Bruchlast eines Karabiners ist nicht überall gleich – ein verdrehter Karabiner führt unter Umständen zu einer geringeren Bruchlast des Karabiners. Die Querbelastung von Karabinern ist um mehr als die Hälfte geringer.
Du willst besser Klettern?
Ein guter Kletterrucksack kann Dir dabei nicht helfen…sorry.
Aber – wenn Dein Material gut verpackt ist, kannst Du Dich zumindest voll aufs klettern konzentrieren.
Die 5 Gewinner des aktuellen „Kletterrucksack-Tests„.
Bruchlast – Norm
Bruchlast längs (Schnapper geschossen): 22kN
Bruchlast offen (Schnapper offen): 7kN
Querbelastung: 7kN
Schlinge: 22kN
Schnapper
Es gibt verschiedene Arten von Schnappern, sie alle haben Vor- und Nachteile. Je nachdem wofür Du sie verwendest, kannst Du ihre Stärken nutzen und die Schwächen etwas umgehen.
Drahtschnapper mit Hackennase
Vorteile Drahtschnapper:
– Leicht in Gewicht
– Günstig
– Geringerer Whip-Lash-Effekt (mehr dazu weiter unten)
– Besser zum Eisklettern, da die Drahtschnapper nicht so leicht vereisen.
Nachteile Drahtschnapper:
a.) Beim Einhängen kann es leicht passieren, dass das Seil an der Nase feststeckt und der Schnapper sich nicht ganz schließt – Da die Bruchlast bei offenen Schnapper erheblich sinkt (mehr dazu im nächsten Punkt) sollte das unbedingt vermieden werden.
b.) Das Seil lässt sich vor allem im Nachstieg oft nur sehr schwer aushängen – aus demselben Grund, weil sich das Seil oft nur schwer über die Nase streifen lässt.
Haupt-Einsatzgebiet: Eisklettern, Alpinklettern, Mehrseillängen, Tradklettern
Klettersteigset Test
Wir haben 17 Sets getestet und die Besten stellen wir im aktuellen Klettersteigset-Test vor.
Expressen mit Keylocksystem
Diese Expressen setzen allesamt auf Verschlusssysteme ohne die lästige Nase.
Vorteile Keylock:
- Das Seil lässt sich leichter ein- und aushängen.
- Die Gefahr, dass sich das Seil zwischen Nase und Schnapper verhängt, und somit der Karabiner offenbleibt, wird deutlich minimiert.
- Insgesamt besseres Handling
Nachteile Keylock:
- Längerer Whip-Lash-Effekt
- Mehr Gewicht
Haupt-Einsatzgebiet: Sportklettern bzw. Allround
Drahtschnapper ohne Hakennase
Diese Karabiner besitzen fast alle Vorteile des Drahtschnappers ohne die lästig Hackennase.
Vorteile – Drahtschnapper ohne Nase:
- Gutes Handling – Das Seil lässt sich leicht ein- und aushängen.
- Leicht in Gewicht
- Geringer Whip-Lash-Effekt
Nachteile – Drahtschnapper ohne Nase:
- Teuer
- Nicht ideal zum Eisklettern, da der Verschluss zum Vereisen neigt.
Der Whip-Lash-Effekt / Peitschenschlageffekt.
Der Peitschenschlageffekt wird durch einen Aufprall des Karabiners am Fels verursacht. Durch den Aufprall öffnet sich der Schnapper des Karabiners für einen kurzen Moment.
Wirkt die Sturzenergie genau in diesem Augenblick, kommt es zur sogenannten “Bruchlast offen” welche um mehr als die Hälfte geringer ist als die eines geschlossenen Karabiners (offene Karabiner haben immer eine geringere Bruchlast als geschlossene).
Je kürzer dieser Whip-Lash-Effekt, desto besser.
Bei Drahtschnappern ist dieser Effekt aufgrund der geringeren Masse des Drahtbügels generell kürzer als bei massiven Schnappern.
Karabiner Brüche sind sehr selten. Die Gefahr eines Bruchs aufgrund des Peitschenschlag-Effekts ist zwar real, aber wie gesagt – sehr selten.
Die Lösung
Die sicherste Variante, um diese Gefahr zu umgehen, sind Karabiner, die auch bei offenem Schnapper eine hohe Bruchlast aufweisen. Wenn Du Dir also ganz sicher sein willst, dann achte auf Karabiner mit einem hohen Wert unter “Bruchlast offen”.
7kN ist die aktuelle Norm für Bruchlast offen, das muss jeder Karabiner halten. Manche Hersteller haben es geschafft Karabiner mit 11kN offen herzustellen – natürlich in Verbindung mit höherem Gewicht.
- Kleine Tritte
- Überhang
- Bouldern
- Senkrechte Kletterei
- Anfänger, Könner & Experten
- etc.
5 Tipps für richtiges Klippen beim Klettern
Die richtige Position
Achte darauf, dass Du einen guten Stand bzw. einen guten Griff hast und in einer stabilen Position bist. Idealerweise verteilst Du Dein Gewicht so gut wie möglich auf beide Beine bzw. hängst am gestreckten Arm.
Keine Zeit verlieren
Wenn Du Dich entschließt zu kippen, mach das so schnell und effizient wie möglich. Auch Dein Sicherungspartner sollte in der Lage sein Dein Klippen zu antizipieren – Er/Sie muss im richtigen Moment Seil ausgeben.
Auf Hüfthöhe
Idealerweise wird erst auf Hüfthöhe geklippt. Klar, in der Praxis ist das nicht immer möglich, aber versuche so gut es geht ein “überstrecktes” Klippen zu vermeiden. Stürze aus dieser Position fallen meist deutlich weiter aus als notwendig.
Wenn Dir Die Angst im Weg steht dann empfehle ich Dir meinen Artikel: Sturzangst überwinden.
Kletterrichtung beachten
Um ein mögliches Aushängen zu vermeiden, liegt die mögliche Schwachstelle (Schnapperöffnung) entgegengesetzt zur Kletterrichtung.
Oben IMMER Oben – Unten IMMER Unten
Durch die harten Bohrhacken in den Routen kann es zu einer Beschädigung des Karabiner-Mantels kommen. Es können scharfe Kanten entstehen, die dem Kletterseil erheblichen Schaden zufügen können – der hackenseitige Karabiner darf daher ausschließlich für die Haken verwendet werden.
Beide Schnapperöffungnen müssen in dieselbe Richtung zeigen.
Um eine mögliche Querbelastung zu verhindern ist es notwendig, dass beide Karabiner in dieselbe Richtung zeigen. Es zeigen immer beide Öffnungen in die entgegengesetzte Kletterrichtung.
Gebrauchte Expressen kaufen?
Nein – du weißt nie wie alt oder wie stark die Karabiner beansprucht wurden. Expressen würde ich persönlich niemals gebraucht kaufen.