Daunenjacken – Vegane Alternativen | Die Top 7
Wer auf Daunenjacken verzichten möchte, hat mittlerweile eine Vielzahl von sehr guten Alternativen. Neben den Jacken aus Kunstfaser sind es vor allem die Naturfasern die interessant sind.
Vegane Alternativen zu Daunen – kurz zusammengefasst
- Inzwischen gibt es gute Isolationsjacken, die ohne tierische Produkte hergestellt werden.
- Jacken aus Kunstfaser sind die bekannteste Alternative zu Daunenprodukten.
- Allerdings basieren Primaloft, Thinsulate und Thermal R auf Erdöl und sind nicht nachhaltig.
- Pflanzliche Fasern wie Kapok, Holz, Hanf oder Monark könnten in Zukunft zur echten Alternative werden.
Kunstfaserjacken – #1 der veganen Alternativen
Kunstfaserjacken sind beliebt und praktisch. Sie bestehen aus einem Obermaterial und einer synthetischen Isolationsfüllung.
Zum Einsatz kommt Polyester, das in hauchdünne Mikrofasern unterteilt wird. Anschließend werden die Fasern unter großer Hitze miteinander verschweißt. Daraus entstehen winzig kleine Lufttaschen, in denen warme Luft gespeichert wird.
Alle synthetischen Isolationsmaterialien versuchen, die Vorteile der Daune zu imitieren und ihre Nachteile auszugleichen. Sowohl Kunstfaser- als auch Daunenjacken halten dich bis etwa -10°C gut warm.
Die Vor- und Nachteile von Kunstfaser im Vergleich zur Daune
Der große Feind der Daune ist Feuchtigkeit. Wird die Jacke unterwegs nass, trocknet sie nur schwer und verklumpt. Dadurch verliert sie ihre Wärmeleistung. Das passiert bei einer Kunstfaserjacke nicht.
Packmaß und Gewicht: Daune ist schwer zu schlagen
Daunenjacken sind top, was das Verhältnis von Gewicht, Packmaß und Wärmeleistung angeht. Auch wenn die Hersteller hier tüfteln, die Kunstfaser kommt (noch) nicht an die Daune heran.
Der Preis: Daunenjacken sind teurer als synthetische Jacken
Kunstfaserjacken sind im Durchschnitt günstiger als Daunenjacken. Hochwertige Daunenjacken sind deutlich teurer. Je nach Wärmeleistung sind sie um ca. 35 % teurer als Kunstfaserjacken.
Die Haltbarkeit
Bei richtiger Pflege sind Daunenjacken richtig lange haltbar. Bei synthetischen Fasern ist das nicht der Fall. Jedes Mal, wenn die Fasern komprimiert werden und sich wieder aufbauschen, leidet die Rückstellkraft (Bauschkraft).
Schweiß mit seinem sauren pH-Wert setzt den Fasern und ihrer Rückstellkraft ebenso zu. Mit der Zeit nimmt daher die Bauschkraft der Fasern ab. Wie schnell das passiert, hängt von der Silikonummantelung ab. Je besser diese ist, desto teurer ist die Kunstfaserjacke.
Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus?
Synthetische Kunstfaserjacken bestehen aus Erdöl und sind nicht nachhaltig. Primaloft arbeitet zusätzlich nach den Standards bluesign und OEKO TEX 100. Mit dem Ziel den Einfluss auf die Natur zu minimieren.
Hersteller tüfteln an Jacken aus recycelter Kunstfaser. Ein Beispiel ist Primaloft Eco. Bei dieser Produktlinie kommen bis zu 70 % recycelte Fasern zum Einsatz.
Zusätzlich gibt es Primaloft aus Bio-Fasern, die zu 100 % aus recycelten Inhaltsstoffen bestehen. Außerdem lassen sich die Fasern innerhalb eines Jahres fast komplett abbauen.
Kunstfaser ist einfacher in der Pflege als Daune
Kunstfaserjacken haben bei der Pflege einen großen Vorteil gegenüber der Daune. Sind sie dreckig, nass oder verschwitzt, steckst du sie bei 40 Grad in die Waschmaschine.
Das Trocknen einer synthetischen Isolationsjacke ist total unkompliziert. Hänge sie einfach an einem luftigen Ort auf. Ein Trockner ist nicht nötig.
– Allround
– Preis
– Isolation
– Atmungsaktivität
– Leichtgewicht
Vegane Daunen – Naturfasern
Viele ethisch denkende Menschen möchten gerne auf Daunen verzichten. Lässt man die erwähnten Kunstfasern außen vor, bleiben noch Naturfasern wie Kapok oder Holzfasern oder Wolle.
Kapok: Die „Naturdaune“ vom tropischen Kapokbaum
Kapok ist eine Naturfaser und wird gerne als Naturdaune bezeichnet. Sie stammt vom Kapokbaum, der in den Tropen heimisch ist.
Die wilde Baumfrucht wächst unter natürlichen Bedingungen und benötigt weder Pestizide noch Bewässerung. Kapok hat viele tolle Eigenschaften, die ideal für Bekleidung sind.
Das Material ist wasser- und mottenabweisend, isoliert gut und trocknet schnell. Jacken mit Füllung aus Kapok gibt es zum Beispiel von der Marke ThokkThokk. Klassische Outdoorhersteller sind auf diesen Zug noch nicht aufgesprungen.
Monark Fibre von der Seidenpflanze
Monark Fibre stammt aus den Fasern der nordamerikanischen Seidenpflanze. Dieses Material hat ähnlich gute Isolationseigenschaften, wie die Daune.
Es ist wasserabweisend, wasserdicht, lässt sich gut dehnen und ist sehr leicht. Die Verwendung für Isolationsjacken steckt noch in den Kinderschuhen.
Natürliche Kleidung aus Holzfaser
Kleidung aus Holz? Der Hersteller Vaude macht’s möglich. Viele Textilien stammen aus Cellulosefasern. Einem 100% natürlichen und nachhaltig hergestelltem Produkt.
Dazu wird FSC-zertifiziertes Holz in einem chemischen Prozess zu spinnbaren Fasern umgewandelt.
Die Fasern sind absolut glatt und atmungsaktiv. Allerdings wird die Holzfaser aktuell eher in atmungsaktive Shirts und weniger in Isolationsjacken eingesetzt.
Hanf: Jacken aus der ältesten Nutzpflanze der Menschheit
Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Früher trugen Menschen oft Kleidung aus Hanf. Heute besinnt man sich zurück und setzt die Naturfaser wieder vermehrt in der Produktion von Kleidung ein.
Hanf ist wind- und wasserfest und nimmt Schweiß ausgezeichnet auf. Jacken aus Hanf gibt es zum Beispiel von Hoodlamb.
- Was sind die Unterschiede?
- Wann kommt die Hardshell zum Einsatz?
- Was sind die Vorteile von Softshell?
Synthetische Daune-Alternative | Drei Beispiele
PrimaLoft
Primaloft wurde einst vom amerikanischen Militär entwickelt und wird stetig weiterentwickelt. Es imitiert die Daune ziemlich gut und hat kein Problem mit Nässe.
Eine aktuelle Entwicklung ist ThermoBall. Es wurde von Primaloft in Zusammenarbeit mit The North Face entwickelt und kommt der Daune ziemlich nahe.
Ähnlich wie PrimaLoft verhält es sich mit PolarLoft. PolarLoft ist die hauseigene Version von Mountain Equipment.
Thermal R von Marmot
Thermal R stammt vom Hersteller Marmot. Es handelt sich um ein Polyestermaterial mit Hohlräumen und Kanälen. Die Hohlräume sorgen für eine hervorragende Bauschkraft.
Die Kanäle transportieren die Feuchtigkeit nach außen ab. Daher bietet die Faser gute Wärmeleistung bei geringem Gewicht. Außerdem ist das Material sehr widerstandsfähig.
Thinsulate – ein Klassiker im Outdoorbereich
Thinsulate wird von 3M produziert und wurde bereits in den 1960er Jahren entwickelt. Für Jacken kommt Thinsulate Typ C zum Einsatz. Es besteht aus Polyester bzw. einer Mischung aus Polyester und Polypropylen.
Zum Einsatz kommen äußerst kleine Fasern, die sehr dicht verarbeitet werden können. Diese dichte Verwebung speichert die Körperwärme.
Laut Herstellerangaben kann Thinsulate bei gleicher Dicke die 1,5-fache Wärmeleistung bieten. Thinsulate ist atmungsaktiv, weist Feuchtigkeit ab und ist pflegeleicht.
- Absolut wassserdicht + winddicht.
- Wassersäule von mindestens 20.000 mm.
- Atmungsaktive Membran.
- Die perfekten Allround – Outdoorjacken
Wenn Daune, dann so tierverträglich und nachhaltig wie möglich
Neben dem Kauf einer Kunstfaserjacke, hast du die Möglichkeit auf nachhaltige Daune zu setzen. Zum Beispiel, indem du auf Produkte aus recycelter Daune setzt oder beim Kauf auf bestimmte Standards achtest.
Recycelte Daune: Ein zweites Leben
Hersteller, wie Vaude oder Patagonia setzen ebenso auf recycelte Daunen. Sie stammen zum Beispiel aus ausgemusterten Kissen und Decken und bekommen ein zweites Leben. Die Gewinnung erfolgt nach dem Global Recycling Standard (GRS).
Hoch qualitative und zertifizierte Daunenprodukte
Wenn du eine Daunenjacke kaufen möchtest, geben dir die folgenden beiden Standards Sicherheit.
Der Responsible Down Standard
Der Responsible Down Standard (RDS) ist ein weltweiter, freiwilliger Standard. Verantwortet wird er von Textile Exchange, einer internationalen Non-Profit-Organisation.
Neutrale Zertifizierungsstellen und unangekündigte Kontrollen garantieren, dass die Tiere unter guten Bedingungen gehalten werden.
Auf den RDS setzen Hersteller, wie North Face, Columbia, Mammut, Jack Wolfskin, Deuter, Haglöfs, Dynafit oder Salewa.
Der Global Traceable Down Standard (Global TDS)
Hinter dem Global TDS stehen sowohl die Produzenten als auch die Verarbeiter von Daunen. Er wurde ursprünglich von der Outdoor-Marke Patagonia begründet.
Heute kontrolliert die amerikanische Organisation NSF International die Einhaltung des Standards. Wer den Standard umsetzt, muss auf Stopfmast und Lebendrupf verzichten.
Fjäll Raven gibt ein eigenes Down Promise ab. Nordisk hat sich dem Crystal-Down-Standard verpflichtet.
Was ist eine gute Wanderhose?
- Wasserfest
- Atmungsaktiv
- Schnelltrocknend
- Leicht
Heimische Wolle – Die nicht vegane Alternative
Eine weitere nachhaltige Alternative zur Daune ist heimischer Wolle. Wolle ist atmungsaktiv und wärmt, wenn sie selbst nass geworden ist. Zudem riecht Wolle im Gegensatz zu synthetischen Fasern nicht bzw. deutlich weniger.
Wolle lässt sich nicht so gut komprimieren wie Daune. Daher schneiden Wolljacken bei Gewicht und Packmaß schlechter ab als Daune.
Zwar sind Jacken mit Wollfüllung nicht vegan. Wolle wird aber unter tierleidfreien Bedingungen gewonnen. Das Scheren tut den Schafen nicht weh und die Wolle wächst wieder nach. Empfehlenswerte Anbieter sind Swisswool oder Tirolwool.
Swisswool und Tirolwool: Wolle aus den Bergen
Swisswool kommt vor allem bei Jacken von Ortovox zum Einsatz. Wie der Name vermuten lässt, kommt die Wolle aus der Schweiz.
Bergbauern können die Wolle an Sammelpunkten abgeben und werden mit einem fairen Preis entlohnt. Das fördert die Landwirtschaft und die Lebensbedingungen der Bauern.
Ein ähnliches Konzept verfolgt Tirolwool. Die Wolle kommt vor allem aus dem Ötztal. Verarbeitet wird sie zum Beispiel in Jacken der Firma Salewa.
Achtung bei Merinowolle: Hier muss man aufpassen aus welcher Quelle sie stammt. Viele Bauern in Neuseeland setzen bei ihren Schafen Mulesing ein.
Dabei wird den Schafen ohne Betäubung die Haut rund um den After entfernt. Das macht man, damit sich dort keine Larven einnisten können. Doch diese Praxis ist brutal. Hersteller weisen es aus, wenn sie Merinowolle ohne Mulesing verwenden.
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